Zusammenschluss sieht nicht jeder ohne Vorbehalte

Synergien weiter nutzen: Die Sparkassen Gütersloh-Rietberg und Versmold wollen fusionieren

Zur Sparkasse Gütersloh-Rietberg gesellt sich noch ein Dritter im Bunde dazu: Versmold wird mit dem Haus fusionieren. Foto:

Zur Sparkasse Gütersloh-Rietberg gesellt sich noch ein Dritter im Bunde dazu: Versmold wird mit dem Haus fusionieren. Foto: RSA/Addicks

 

Rietberg (mad). Zusammen ist man stärker, sagen sich die Banken. Doch bei den Kunden kommen Zusammenschlüsse nicht immer gut an. Nach der Fusion der Sparkassen Gütersloh und Rietberg soll nun auch Versmold in den Bund mit aufgenommen werden. Stichtag für die Zusammenführung soll der 31. August 2022 sein, rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres.

Etwa sechs Jahre ist es her, als sich die Kunden der Sparkassen Gütersloh und Rietberg umgewöhnen mussten. Da fusionierten die beiden Häuser – und erbrachten zuletzt eine Bilanzsumme von 2,7 Milliarden Euro. Nun soll sich Versmold als Dritter im Bunde anschließen. Eine Veränderung in der Standortstruktur indes werde nicht erwartet, sagt Thorsten Helbig von der Unternehmensberatung ZEB. Helbig hatte als Fachmann bereits den Zusammenschluss der Sparkassen Gütersloh und Rietberg begleitet. Die Sparkasse möchte sich damit zukunftsfähig aufstellen, denn durch die Fusion sollen Stärken gebündelt werden. Die Erweiterung des Geschäftsbetriebes biete neue Chancen in Bezug auf höhere Ertragspotenziale in Höhe von 1,5 Millionen Euro sowie weitere 3,9 Millionen Euro Personal- und Sachkostenpotenziale. Summen, die die Sparkassenstandorte alleine für sich nicht erwirtschaften könnten. Allerdings – und dies betont die Sparkasse – werde es im Zuge der Zusammenlegung keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Auch werde der Sitz des Hauses am bisherigen Standort verbleiben. Der Vorstand jedoch, nun bestehend aus fünf Personen, soll in den kommenden Jahren auf zwei Personen reduziert werden. Der Zweckverband hätte dann insgesamt 29 Mitglieder: 17 Sitze für die Stadt Gütersloh und jeweils vier für den Kreis Gütersloh, Rietberg und Versmold. 

Rietbergs Politik indes äußert sich kritisch angesichts der nahenden Fusion. Insbesondere für Bürger, die mit dem Online-Banking nicht so vertraut wären, könnten Nachteile erleiden, hieß es. Auch seien Vorteile der ersten Fusion bislang nicht wirklich ersichtlich. Nüchtern gesehen ginge es jedoch um eine betriebswirtschaftliche Betrachtung. Die Sparkasse ihrerseits räumte ein, dass bereits Sponsoring-Beträge in Rietberg reduziert worden seien. Im Vergleich zu anderen Regionen seien diese in der Emskommune zuletzt dennoch „üppig“ ausgefallen im Vergleich zu den Zuwendungen in Gütersloh und Harsewinkel, so Sparkassenvorstandsmitglied Kay Kling-
sieck. Doch diese setzten eben voraus, dass die Sparkasse auch Gewinne einfahre.