Westerwieher Mord ist wieder Thema vor dem Gericht

Im Prozess um den Überfall auf ein Brüderpaar muss sich nun der dritte Verdächtige verantworten

Tatort: Ein Polizeiwagen steht im November 2015 vor der Einfahrt zum Gehöft der beiden überfallenen Brüder. Foto: RSA/Arc

Westerwiehe/Bielefeld (mad). Ziemlich genau sechs Jahre ist es her, doch der Mordfall, der sich im November 2015 auf einem Gehöft in Westerwiehe zugetragen und nicht nur ganz Rietberg erschüttert hat, ist noch nicht ad acta gelegt. Nun steht der dritte mutmaßliche Mittäter vor Gericht. Die Verhandlungen sind bis in den Januar angesetzt. 

Der Raubüberfall auf das Brüderpaar Werner und Heinz S. bestimmte lange Zeit die Schlagzeilen in der Emskommune. Am Abend des 3. November 2015 wurden die beiden damals 63- und 64-jährigen Männer Opfer eines brutalen Überfalls, bei dem einer der beiden Brüder aufgrund der Schwere der zugefügten Verletzungen zu Tode kam. Die beiden anderen Tatbeteiligten wurden bereits vor dem Bielefelder Landgericht zu lebenslanger Freiheitsstrafe beziehungsweise zu sechs Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Nach dem dritten Komparsen, Piotr L., wurde lange gefahndet. Fast zwei Jahre war dieser auf der Flucht, bis er im September 2017 in Polen gefasst wurde. Auch ihn erwartet nun eine Anklage wegen Verdachts des Mordes. Bei dem brutalen Überfall auf das Brüderpaar hatte sich das Trio Zutritt zum Wohnhaus verschafft und Werner und Heinz S. gefesselt und schwer körperlich misshandelt. Die beiden gaben eine mitgeführte Summe Bargeld sowie eine Armbanduhr an die Täter, doch diese ließen nicht von ihren Opfern ab, malträtierten sie weiter mit Schlägen, Tritten und Würgeversuchen bis zur Bewusstlosigkeit. Doch keiner der beiden Brüder verriet das Versteck, in dem sie eine größere Summe Bargeld angesammelt hatten. 

Der Prozess hat am Donnerstag dieser Woche begonnen und wird sich bis in den Januar ziehen. Einen ausführlichen Bericht über den Prozess­auftakt lesen Sie im nächsten RSA.