Wertvoller Fundus: So war es damals in Mastholte

Archivar Franz Sellemerten hat unzählige Motive aus der Dorfgeschichte zusammengetragen

Mastholte (hds). Da stapeln sich Kartons und Ordner bei Franz Sellemerten. Darin fein säuberlich abgeheftet: die Dorfchroniken und Erinnerungen sowie alte Fotos rund um Mastholte. Der gelernte Tischler widmet sich bereits seit vielen Jahren der Aufgabe, alles zu archivieren was in Verbindung zu seiner Heimatstätte steht. Denn schon in jungen Jahren gab ihm sein Onkel und Namensvetter, der als Postbote in Mastholte tätig war, den Rat: „Du musst alles aufschreiben und archivieren, was da ist und passiert. Hinterher ist es weg“, erinnert sich der 81-Jährige an die Worte seines Onkels.  Mittlerweile hat Franz Sellemerten die Sammeltätigkeit und das Archiv  an einen Nachfolger überreicht, mit dem er aber noch intensiv auf diesem Gebiet zusammenarbeitet. 

Auf etliche vollendete Projekte und Dokumentationen kann Franz Sellemerten schon zurück blicken. Besonders zeit­intensiv und mit reichlich Kleinstarbeit verbunden war zum Beispiel eine Dokumentation der aus Mastholte stammenden gefallenen Soldaten. „Da habe ich sogar das Interesse bis nach Brasilien geweckt und aus Südamerika eine Nachricht zu diesem Thema erhalten“, sagt Sellemerten. 

In gleich sieben großen schweren Ordner sind unzählige Zeitungsartikel zusammengetragen, die die Geschichte der Schützenbruderschaft – damals noch als Kriegerverein bekannt – von 1902 bis 1978 dokumentiert. „Darin sind alle nennenswerten Ereignisse abgeheftet“, sagt Sellemerten. Gerne greifen die ortsansässigen Vereine auf das Archiv des gebürtigen Mastholters zurück, wenn es um Vereinschroniken oder Fragen geht. „So hat vor kurzer Zeit die Freiwillige Feuerwehr bei mir angeklopft und um altes Bildmaterial für deren Chronik gebeten“, berichtet der Archivar, der natürlich gerne hilft bei solchen Anfragen.

Nicht nur alte Häuser oder Handwerksbetriebe sowie Schulen wecken das Interesse von Franz Sellemerten. Derzeit sammelt er Material über Mastholter Bewohner, deren Familien und zu den einzelnen Hausnummern. „Da komme ich gerne mit allen ins Gespräch und durchstöbere mit ihnen gemeinsam alte Schuhkartons auf der Suche nach Bildmaterial und Geschichten“, so der Archivar, der solche Recherchen stets spannend findet.