Verwaltung zeigt sich auffallend defensiv

Wiederkehrende Anfragen bringen Bewegung bei Kapellen-Sanierung

Am 19. Mai 1748 wurde die Kapelle eingeweiht. Graf Maximilian von Kaunitz und Gräfin Maria Ernestine Franziska hatten sie zu

Rietberg (dg). Wenig Inte­resse scheint die Stadtverwaltung an präzisen Antworten auf Anfragen zum Renovierungsstand der Johannes-Kapelle zu haben. Der Rietberger Stadtanzeiger hatte zu seinem aktuellen Zustandsbericht in der Ausgabe Nummer 1.116 „Verfault Tag für Tag mehr“, einige Fragen ins Rathaus geschickt. Im Wesentlichen ging es dabei  um den Beschluss aus der Bauausschuss-Sitzung vom Mai 2021. Nach Antrag der SPD-Fraktion wurde abgestimmt, Architektenleistungen zu vergeben die stufenweise Planung und Durchführung von Sicherungsmaßnahmen an der Kapelle umsetzen. Der Bürgermeister führte in der Sitzung laut Niederschrift aus: „Nach ausgiebiger Diskussion fasst Bürgermeister Andreas Sunder zusammen, dass die Johanneskapelle zu den historisch wertvollsten Gebäuden im Stadtgebiet zählt. Als Eigentürmer des Denkmals steht die Stadt Rietberg in der Pflicht, den Wert zu erhalten und weiteren Schaden zu verhindern.“ „Herr Setter ergänzt, dass in der Vergangenheit bereits einzelne Sicherungsmaßnahmen, z.B. Dachdeckerarbeiten, durchgeführt wurden, nun aber eine übergeordnete planerische Begleitung erforderlich wird. Die Planung und Durchführung von Sicherungsmaßnahmen soll nach Beschlussfassung kurzfristig erfolgen können, um das Gebäude vor der nächsten Herbst/Winter-Periode zu schützen. In der nächsten Ausschuss-Sitzung kann über die Arbeiten berichtet werden.“ (Ende der Niederschrift)

Das in den folgenden Sitzungen darüber berichtet wird, ist nicht bekannt. Zu diesem Sachverhalt hatte der Rietberger Stadtanzeiger seine Fragen gestellt und bisher keine Antwort erhalten. Wohl aber den Hinweis, dass die SPD-Fraktion eine Anfrage eingereicht hat und diese würde zuerst beantwortet. Aufgrund von RSA-Recherchen kam es zur SPD-Anfrage im Bauausschuss. „Über die Antwort bin ich enttäuscht“, so Gerd Muhle. „Wenig Konkretes zu den Sicherungsmaßnahmen. Alles andere bezieht sich auf den verzögerten Sanierungsablauf“, beklagt Muhle im Gespräch mit dem Rietberger Stadtanzeiger. Zusagen für neue Fördermittel erwartet die Verwaltung Ende Mai.

Ob die bis dahin eintreffen, wird von Insidern zurzeit bezweifelt. Wenn erfreulicherweise doch pünktlich gefördert wird, rechnet man im Rathaus nach Planung und Ausschreibung frühestens im Frühjahr 2023 mit dem Beginn der so dringenden Sanierung. Bis dahin sind nach offizieller Feststellung des erschreckend maroden Zustandes der so hochgelobten  historischen Gebetskapelle vier Jahre vergangen. Nicht nur Gottes Mühlen mahlen langsam.