Verfault Tag für Tag mehr

Renovierungs-Drama um die Johanneskapelle

Rietberg (dg). Träge, gleichgültig oder überdrüssig – haben Rat und Verwaltung keine Lust mehr auf Erhaltung der barocken Andachtskapelle ? Seit 2019 läuft die unendliche Geschichte. Eine Million Euro standen damals im Haushaltsplan für eine Komplettsanierung. 

Ein Fachbüro hatte die Schäden dokumentiert. Im Rat wurde kräftig diskutiert. Selbst eine Privatisierung kam als Vorschlag. Vor allem sollte ein Nutzungskonzept erstellt werden. Ob es bis heute vorliegt ist dem RSA nicht bekannt. Eine Förderung sollte sechzig Prozent der Kosten decken. Doch die wurde abgelehnt. War es ein Fehler im Verfahren? Weiter geschah dann nichts, eine dringende Sanierung ruhte. Die SPD-Fraktion fragte im Bauausschuss am 20.05.2021 nach. Daraufhin wurde beschlossen, akute Sicherungsmaßnahmen zu vergeben um den weiteren Verfall primär zu stoppen. Im folgenden Ausschuss kann über die Arbeiten berichtet werden, hieß es im Protokoll. Wurde es aber nicht. Der RSA verschaffte sich im Mai 2021 vor Ort mit Experten aus dem Bauamt einen eigenen Eindruck und berichtete in Ausgabe Nr. 1099 vom 04.06. darüber. Ob beschlossene Maßnahmen ausgeführt sind ist nicht bekannt. Von der Verwaltung waren dazu keine Informationen zu erhalten. Im Rahmen seiner Recherche fragte der RSA beim SPD Fraktionsvorsitzenden Gerd Muhle an, der daraufhin eine erneute Anfrage an den Bauausschuss schickte. Sitzung am Donnerstag, 3. März 2022. Bleibt abzuwarten welche Antworten die Verwaltung liefern wird. Erstaunlich ist, dass nur eine Partei sich kümmert.

Beachtlich bleibt, dass ein so hochgelobtes und historisch bedeutendes Bauwerk seit drei Jahren schutzlos dahinsiecht.