„Uns wird wohl ein guter Teil der Ernte verloren gehen“

Lars Milsmann fehlen die Arbeiter auf seinem Erdbeer- und Spargelhof – Helfer werden noch gesucht

Die Erdbeerpflanzen blühen schon in den Folientunneln. Lars Milsmann hofft nun, dass er noch möglichst viele Helfer bekomme

Die Erdbeerpflanzen blühen schon in den Folientunneln. Lars Milsmann hofft nun, dass er noch möglichst viele Helfer bekommen kann, die bei der Ernte auch auf den Feldern mit anpacken. Foto: RSA/Addicks

 

Mastholte (mad). Die Spargelzeit steht vor der Tür. Auch auf dem Spargel- und Erdbeerhof Milsmann wird die Ernte vorbereitet. Doch in diesem Jahr wird alles ganz anders laufen. Denn wie bei so vielen anderen Spargelanbaubetrieben hat auch der Hof der Familie Milsmann das Problem, nicht auf die Mitarbeit der rumänischen Erntehelfer setzen zu können. Aufgrund der Grenzschließungen wegen des Corona-Virus können die Erntehelfer aus dem Osten nicht einreisen. 

Lars Milsmann sieht der anstehenden Erntesaison mit Sorgen entgegen. Gerade einmal zwei seiner sonst 20 Erntehelfer aus Rumänien hat er auf dem Hof. Die beiden waren bereits im Februar eingereist, um bei der Frühjahrsarbeit auf dem Spargel- und Erdbeerhof zu helfen. Doch auf weitere Hilfe seiner Stammbelegschaft wird Milsmann verzichten müssen. „Der Spargel ist wahrscheinlich jetzt bald soweit, ich traue mich schon gar nicht, nachzugucken“, sagt der junge Geschäftsführer im Hinblick auf die fehlenden Erntehelfer. Immerhin muss der Spargel auf insgesamt 15 Hektar Fläche geerntet werden. Doch so ganz ohne Hilfe steht der Spargelbauer nicht da. „Wir versuchen, deutsche Mitarbeiter zu bekommen und es haben sich auch sehr viele bei uns gemeldet“, sagt er. Bei aller Freude über diese Unterstützung bleibt er jedoch realistisch: „Man darf nicht vergessen, dass dies eine harte Arbeit ist. Außerdem wird es dauern, die neuen Helfer einzuarbeiten“, sagt er. Zudem bieten die meisten Leute ihre Hilfe nicht für die komplette Dauer der Erntezeit an. So ist Koordinieren gefragt. „Wir sitzen jeden Tag bis 22 Uhr im Büro, telefonieren die Leute ab, die sich bei uns gemeldet haben und erstellen Arbeitspläne“, sagt Milsmann. Am liebsten sind ihm Helfer, die auch über den 19. April hinaus Zeit haben. Bei der Ernte werde ein großer Abstand eingehalten und jeder Mitarbeiter hat seine Arbeitsgeräte und soll auf seine eigene Hygiene achten. Dafür stellt Milsmann Desinfektionsmittel bereit. „Das kaufen wir kanisterweise. Und es stehen einige außergewöhnliche Investitionen an: Der Hofladen muss wegen der Corona-Pandemie umgestaltet werden, denn wir müssen an den Theken Plexiglas montieren. Und unsere Erdbeerstände werden verglast mit einer kleinen Durchreiche“, erklärt Lars Milsmann den Mehraufwand in diesem Jahr. Wer sich als Erntehelfer einbringen möchte, kann sich an den Spargelhof wenden, am besten per Email an spargelhof-milsmann@web.de. Bitte eine Telefonnummer mitsenden, damit ein Rückruf zwecks Absprache möglich ist.