Stadt Rietberg muss hohen Eigenanteil beschließen

Die aufwendige Renovierung der Johanneskapelle kostet zusätzlich knapp eine Million Euro

Rietberg (dg). Eine erste Entscheidung in der beinahe unendlichen Geschichte der Renovierung der Johanneskapelle ist auf Grund von Bedingungen der Landesregierung NRW nun gefallen. 

Im Bau- und Verkehrsausschuss votierten die Mitglieder bei zwei Enthaltungen für die Übernahme des städtischen Eigenanteils von 958.000 Euro, die bei dem verbleibenden bisher geplanten Renovierungsaufwand anfallen. Diese verbindliche Zusage forderte das Land, um seine Förderzusage in Höhe von 259.000 Euro (beantragt waren 365.000)  aus Mitteln des Denkmalförderprogramms in einen Zuwendungsbescheid zu wandeln. Dieser liegt aber bisher noch nicht vor.  Seit 2019 beschäftigen sich Rat und Verwaltung mit einer dringenden Sanierung der maroden Kapelle. Als Eigentümer dieses Baudenkmals aus dem 18. Jahrhundert ist die Stadt Rietberg dazu verpflichtet. Nach einem Gutachten lag eine erste Kalkulation bei einer Million Euro Gesamtkosten (davon 150.000 Euro für Planung). Damalige Anträge in Höhe von rund 50 Prozent Fördermittel liefen ins Leere, die Sanierung ruhte. Nach SPD-Antrag im Frühjahr 2021 beschloss der Fachausschuss, Reparaturarbeiten in Auftrag zu geben, um den massiven Verfall (eindringen von Wasser) zu stoppen (der RSA berichtete). Auf Initiative des heimischen Landtagsabgeordneten Andre Kuper, besuchte im August 2021  Ina Scharrenbach, zuständige NRW-Ministerin, die Kapelle. Sie zeigte sich beeindruckt vom Bauwerk und wies auf zwei Fördermaßnahmen hin. Neben der NRW-Förderung ebenfalls einen Antrag bei der „Deutsche Stiftung Denkmalschutz“ zu stellen. Letzterer blieb auch erfolglos. Wann es nun wie weitergeht und ob die Kosten bei 1,2 Millionen fix sind, bleibt abzuwarten. Voraussichtlich ist mit einem Sanierungsbeginn vor 2023 sowie einem Abschluss vor 2024 nicht zu rechnen. Ein lange vom Rat  gefordertes Nutzungskonzept für die Johanneskapelle liegt auch noch nicht vor. Bleibt erneut die Erkenntnis: Nicht nur Gottesmühlen mahlen langsam. Foto: RSA/Rehling