So wird Rietbergs Rathausstraße viel attraktiver

Planungen nehmen Gestalt an – Politik muss den Startschuss geben – Fertigstellung 2026 möglich

Rüdiger Ropinski (Leiter Stadtentwicklung, v.l.), Bürgermeister Andreas Sunder und Matthias Setter (Fachbereichsleiter Baue

Rietberg (steg/mad). Die Rathausstraße soll ein neues Gesicht bekommen. Doch wie kommt man an gute Ideen? „Ganz einfach: Man fragt Profis, die sich auskennen“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder. Gefragt wurden Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, die nach den Ideen und Wünschen der Rietberger Vorschläge einreichen konnten.

Im September 2019 wurde das Projekt auf den Weg gebracht, um eine größere Attraktivität für die Rathausstraße zu erreichen. Räume für die Gastronomie, weniger Stellplätze für Autos und mehr Raum für Radfahrer, aber auch Aufenthaltsqualität waren die Kriterien. So sollen etwa die Stellplätze für Pkw von jetzt 103 auf 86 im Kernbereich reduziert und die Stellplätze für Fahrräder von jetzt 104 auf 160 erweitert werden. Zusätzlich soll der Straßenverlauf barrierefrei werden, um den Raum von etwa zwölf Metern Breite zwischen den Hausfassaden optimal nutzen zu können. 

Insgesamt soll es fünf Bauabschnitte geben: Los geht es im Eingangsbereich Nord. Dort dominieren Bäume und Grünflächen, die den Einfahrtbereich in die Rathausstraße optisch abschirmen. Der nächste Teil wird der Straßenabschnitt bis zum Rathaus sein. Dort im Zentrum wird dann im dritten Bauabschnitt zwischen Rathaus und Kirche ein Wasserspiel installiert, um die Aufenthaltsqualität zu stärken. Als nächstes folgt der Straßenabschnitt Richtung Südtor, bei dem im letzten Teil der Umgestaltung der multifunktionale Nutzen erhalten bleiben soll. Wenngleich auch hier die Bedingungen für Fußgänger und Radfahrer verbessert werden sollen. Beispielsweise dadurch, dass die vorhandenen Parkflächen vor Rossmann künftig von der Straße direkt anzufahren sein sollen.  An Stellen, wo es nötig ist, würden zeitgleich auch Kanalarbeiten mit erledigt werden.

Leitidee des Siegervorschlags aus dem Haus RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten aus Köln ist es, das besondere Ambiente Rietbergs mit seiner historischen Kernstadt zu respektieren und hervorzuheben. Profitieren sollen auch die gastronomischen Betriebe, die mehr Fläche im Außenbereich zur Verfügung gestellt bekommen. Auch das Grün soll im Kernstadtbereich gestärkt werden: Derzeit stehen dort 51 Bäume, von denen allerdings noch 13 entfernt werden müssen. Danach soll auf 87 Bäume aufgestockt werden. 

Stand heute würde die Umsetzung der bisherigen Planung rund 6,7 Millionen Euro kosten, davon können allerdings 50 Prozent aus Fördermitteln bezuschusst werden. Die Rietberger Politik muss dem Planungsvorschlag noch zustimmen. Dann könnte es schon im Herbst 2022 losgehen und Ende 2026 fertiggestellt sein. Bei Redaktionsschluss lag ein politisches Ergebnis in dieser Sache noch nicht vor. 

 

Fahrbahn und Gehweg sollen einen durchgängigen Bodenbelag für eine gleichberechtigte Nutzung des Raumes bekommen.