Selbst Corona kann das Aust-Team nicht bremsen

Motorsportler mischen bei den GT Masters mit

Mastholte (sst). Leidenschaft für viel PS hatte der Geschäftsführer vom Rietberger Motorsport-Team Aust, Frank Aust, schon immer. 1979 mit Motorrad-Trail begonnen, entwickelte sich seine Leidenschaft für den Rennsport  über den Kart­sport und den Rallye-Sport bis auf die Rundstrecke. 

Seit 2002 ist Frank Aust mit seinem mittlerweile 28-köpfigen Team im Gewerbegebiet Mastholte ansässig und fühlt sich pudelwohl. Aust Motorsport verfügt hier über eine 600 Quadratmeter große Betriebsfläche zur Vor- und Nachbereitung der beiden Audi R8 LMS Rennwagen. Die dazugehörigen zwei Sattelzüge, die zum Transport der Wagen und der Verpflegung dienen, finden ebenfalls auf dem großzügigen Firmengelände Platz.  Seit 2016 engagiert sich das Team aus Rietberg in den ADAC GT Masters und konnte bereits in der Debüt-Saison mit Achtungserfolgen glänzen. In der darauffolgenden Saison 2017 hat sich Aust Motorsport gegenüber den Mitbewerbern als das schnellste Audi-Team durchgesetzt. „Im dritten Jahr hatten wir ein super Team und gute Rennzeiten, allerdings mussten einige unvorhersehbare Rückschläge hingenommen werden“, bedauert Aust. Die ADAC GT Masters gelten als Rennserie der Gegenwart und Zukunft mit hoher sportlicher Bedeutung. Hierfür greift Aust Motorsport auf die Produkte von Audi Sport Customer Racing zurück und pflegt zudem auch eine enge Kooperation mit der Sportabteilung der Ingolstädter Premiummarke. Die Rennen werden dabei mit vier Fahrern absolviert, bei denen jeder Fahrer der zwei Wagen eine halbe Stunde fährt, und sind extrem umkämpft. „Da fahren 33 Wagen mit und der Unterschied vom ersten bis zum 30. Platz beträgt dabei oft nur eine Sekunde. Der Fahrer braucht nur den kleinsten Fehler machen und schon ist man ganz hinten“, erläutert Aust. Der Teamchef weiß, wovon er spricht – er selbst hat als Ford Racing Fahrer schon dreimal das 24-Stunden-Rennen mitgemacht, etliche Pokale in der Vitrine stehen und war schon bei der Macau World Series und 2018 beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa dabei. So buchstäblich ausgebremst vom Corona-Virus in diesem Jahr, wurde Aust dabei noch nie. „Wir haben gut gewirtschaftet und hatten daher ein gutes Polster. Auch die Stadt ist uns mit Hilfen entgegengekommen. Trotzdem überdenken natürlich jetzt einige Sponsoren, die aus der Automobilbranche kommen und wirtschaftliche Schwierigkeiten haben, ihr Werbeengagement.“ Im Hinblick auf die GT  Masters kam erschwerend hinzu, dass die vier Fahrer, nämlich Maximilian Hackländer, Nikolaj Rogivue, Hendrik von Danwitz und Rahel Frey, von März bis Ende Juni keine Fahrpraxis hatten. „Wir haben ab dem Zeitpunkt, an dem es dann wieder ging, auf jeder möglichen Teststrecke in Deutschland getestet. Zehn Testtage benötigt man, um konkurrenzfähig zu sein“, sagt Aust. Nach bereits drei von sieben absolvierten GT Master-Rennen, findet das nächste Renn-Event vom 2. bis 4. Oktober auf dem Sachsen­ring statt, wo das Aust-Motosportteam mit ihren Audis dann hoffentlich vorne mitfährt.