Sein ehrendes Andenken bleibt wie in Stein gemeißelt

Trauer um Bildhauer Johannes Niemeier, der sakrale Kunst mit großer Symbolik geschaffen hat

Der Rietberger Bildhauer Johannes Niemeier hat auch seiner Heimatstadt so manches Kunstwerk  gewidmet. Foto: privat

Der Rietberger Bildhauer Johannes Niemeier hat auch seiner Heimatstadt so manches Kunstwerk  gewidmet. Foto: privat

 

Rietberg (mad). „Er ist ein Macher, der aus nichts etwas macht“, heißt es in dem Buch, welches Peter Ruhnau den künstlerischen Arbeiten Johannes Niemeiers gewidmet hat. Nun ist der passionierte Bildhauer, dessen Wurzeln im Rietberger Ortsteil Druffel verankert waren, im Alter von 91 Jahren gestorben. Spuren von Niemeiers Wirken bewahren auch in Rietberg ein würdiges Andenken an ihn und sein ausdrucksstarkes künstlerisches Schaffen.

Johannes Niemeier wurde am 30. Januar 1931 als zweites von insgesamt fünf Kindern geboren. Gemeinsam mit seinen zwei Schwestern und den beiden Brüdern wuchs er auf dem elterlichen Hof in Druffel auf. Dem Besuch der Druffeler Grundschule schlossen sich weitere Jahre am Rietberger Progymnasium an. Nach den Wirren des Krieges festigte sich bei Johannes Niemeier der Wunsch, Bildhauer zu werden. Seine Lehrjahre verbrachte er von 1949 bis 1953 bei Heinrich Pütz in Wiedenbrück, ein Ort, der im ausklingenden 19. und beginnenden 20. Jahrhundert ein Zentrum der Bildschnitzerei war. Er lernte, mit Holz umzugehen und das Material gemäß seiner Natürlichkeit zu bearbeiten. Von 1955 bis 1961 lernte er das akademische Bildhauerwerk bei Prof. Henselmann in München. 1971 zog es Johannes Niemeier zurück in die Heimat. Im Laufe der Jahre verfeinerte er sein Handwerk und wurde zu einem bundesweit bekannten Bildhauer und war insbesondere bei kirchlichen Auftraggebern beliebt und gefragt. Überhaupt war die sakrale Kunst seine große Leidenschaft, mit der er es verstand, Kunst und religiöse Symbolik zu vereinen. Unzählige Skulpturen in Gottes­häusern von Paderborn und Hamm bis nach Dortmund, im Osnabrücker Dom bis hin nach Berlin zeugen von seinem künstlerischen Schaffen. Auch in seiner Heimatstadt finden sich viele Beispiele des schöpferischen Werkens Niemeiers. So stammt das Geflügeldenkmal (etwa 1998) in Westerwiehe aus seinen Händen und auch den Brunnen mit Vögeln aus Bronze hatte er 1989 geschaffen. Er steht vor dem Gebäude der Stadtverwaltung an der Rügenstraße. Auch ein weiteres bleibendes Andenken an den Druffeler Künstler bleibt der Emskommune erhalten, denn 2007 hatte Johannes Niemeier die Verdienstmedaille der Stadt Rietberg entworfen und gestaltet. Auch die Bronzeskulptur „Gauklerin“, die Niemeier 2008 anlässlich der Gartenschau schuf, ist im Rietberger Rosengarten in Käthes Gässchen zu sehen. „Seine Werke sind geprägt von seinem Glauben an Gott“, sagt Bürgermeister Andreas Sunder. „Sein Tod erfüllt uns mit tiefer Trauer, unser Mitgefühl gilt seiner Familie.“