Schießen nach Gehör ist ein Treffer ins Schwarze!

Ungewöhnliches Sportangebot fördert Inklusion

Mit der modernen nachgerüsteten Technik ist auch das Schießen nach Gehör möglich. Ludwig Lescow (links) und Ingo Berenbri

Mit der modernen nachgerüsteten Technik ist auch das Schießen nach Gehör möglich. Ludwig Lescow (links) und Ingo Berenbrink führen es auf der Schießanlage vor.     Foto: RSA/Steg

 

Westerwiehe (hds). Im ersten Moment hört es sich ein wenig unglaubwürdig an, wenn vom „Schießsport für sehbehinderte Menschen“ die Rede ist. Die Sportschützen der St. Laurentius Schützenbruderschaft Westerwiehe zeigen jedoch, wie auch das funktionieren kann. 

Das soll nicht etwa heißen, dass sehbehinderte Sportschützen nicht wissen, wo Kimme und Korn an der Flinte sind. Ganz im Gegenteil: Sie haben  einen ganz besonderen Sinn und treffen mit ihrer Erweiterung auf dem Schießstand genau ins Schwarze. 

„Wir haben uns im Verein Gedanken gemacht, was wir anbieten können, was andere nicht haben“, sagt Ingo Berenbrink, erster Vorsitzende der Westerwieher Sportschützen. Herausgekommen ist eine Erweiterung auf der modernen elektronischen Anlage. „Manche Mitmenschen können dieses Hobby nicht so ohne Weiteres ausüben“, weiß Ingo Berenbrink. Das soll sich nun mit modernster Technik ändern: „Ein Sender am Kugelfang sendet sein Signal an eine auf dem Sportgerät befestigte Kamera ab und wandelt das Signal in Töne um. Je höher der Ton, um so genauer ist der Schuss“, erklärt  Jugendleiter Ludwig Lescow. Nach dem Schuss werden die Treffer vom Computer auch in Sprache ausgegeben. 

Erstes Interesse wurde bereits bekundet. So hat eine Blindenschule aus Gütersloh einen Besuch auf der Schießanlage an der Berkenheide, die zehn Bahnen bietet, angekündigt. „Wir sind natürlich sehr gespannt, wie unser Angebot angenommen wird und sich bewährt“, geben Ludwig Lescow und Ingo Berenbrink zu erkennen. Gerne stellen sie sich mit den Vereinsmitgliedern dieser Herausforderung und wagen damit einen großen und in dieser Sportart ungewöhnlichen Schritt in Richtung Inklusion.