Rathausstraße Nr. 1: Bauherr plant Abriss

SPD fordert: Untere Denkmalbehörde soll Gebäude unter Schutz stellen

Rietberg (mad). Auch das nächste Projekt hat Benjamin Sari schon im Visier: Nach dem Motel 24 will der Bauherr weiteren Wohnraum schaffen, teils als Neubau, teils in Bestandsimmobilien. Der Inhaber eines Handwerksbetriebs kündigt große Investitionen in Rietberg an mit einer guten zweistelligen Millionensumme. Doch nicht alle Pläne stoßen auf Gegenliebe. So möchte die SPD-Fraktion das Gebäude gerne erhalten.

Insgesamt möchte die Familie Sari die stolze Summe von etwa 30 Millionen Euro in den kommenden fünf Jahren investieren. Ein größeres Projekt ist ein geplanter Wohnkomplex im Bereich zwischen dem Teichweg und der Frankenstraße. Dort sollen auf dem etwa 4.000 Quadratmeter großen Areal Mietwohnungen für Senioren, Singles und Familien entstehen. „Es ist schön, wenn mehrere Generationen eng zusammenleben“, so der künftige Bauherr. Zusätzlich wird eine Tiefgarage gebaut, die 70 Stellplätze vorhalten soll. Wenn alles klappt, soll es schon im Spätsommer losgehen. Einzig die Baugenehmigung stehe noch aus, so Benjamin Sari. 

Auch im Stadtzentrum wird sich etwas tun: Das Gebäude an der Rathausstraße 1, seit einigen Jahren im Besitz der Familie Sari, dient als Unterkunft für Leiharbeiter. „Das Haus möchte ich abreißen und durch einen größeren Neubau ersetzen“, sagt Benjamin Sari. Darin möchte er neun Wohnungen anbieten, im Erdgeschoss soll Raum für „die gehobene Gastronomie“ eingeplant werden. Diese Pläne sind derzeit in Verhandlung mit der Stadtverwaltung.

Widerstand regt sich bei der SPD-Fraktion. „Das Gebäude Rathausstraße 1 ist das markanteste Gebäude in der städtebaulichen Eingangssituation der nördlichen Rathausstraße“, heißt es in einer Pressemitteilung der Rietberger SPD. „Dieses Haus abzureißen und durch ein größeres Gebäude zu ersetzen wäre für das Stadtbild fatal“, so SPD-Chef Gerd Muhle. Daher forderte seine Fraktion kurzerhand die Stadt Rietberg als Untere Denkmalbehörde auf, umgehend ein Verfahren zur Unterschutzstellung des Hauses bei der Oberen Denkmalbehörde einzuleiten. Dies soll in der nächstmöglichen Ratssitzung zur Abstimmung kommen.