Neuer Vorstand haucht Heimatverein wieder Leben ein

Neben neuen Veranstaltungen arbeiten 25 Mitglieder an digitaler Archivierung der Stammbücher

Rietberg (sst). Wie bei allen Vereinen hat auch im Heimatverein Rietberg die Coronazeit dazu geführt, dass das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen kam. Bei der Mitgliederversammlung im Frühjahr 2022 war jedoch schnell klar, es muss etwas passieren. Der neue Vorstand mit Günther Höppner und Wolfgang Stroop, mit dem neuen Schriftführer Franz-Josef Laukemper und den Beisitzern hat sich dieser Aufgabe gestellt und dem Verein innerhalb kürzester Zeit neues Leben eingehaucht.

Neben dem Wiederaufleben von bewährten Aktivitäten wie Kartenspielen oder Radtouren sind viele neue Veranstaltungen dazugekommen. So veranstaltet der Heimatverein regelmäßige Spielenachmittage und eine weitere Gruppe trifft sich 2-mal monatlich zum Gedächtnistraining. Eine Kochgruppe kocht zudem nach alten westfälischen Rezepten für angemeldete Gäste. Die Deele wurde mit Galerieschienen ausgestattet, um künftig regelmäßige Ausstellungen durchführen zu können. Die 1. Foto-Ausstellung „Rietberg im Wandel“ hat gerade stattgefunden und eine neue Ausstellung mit den Bildern der Rietberger Malerin Wilhelmine Speith ist ab dem Wochenende im Heimathaus zu sehen. 

Als das größte und umfangreichste Projekt hat sich jedoch die Archivierung herausgestellt, an dem inzwischen 25 Aktive aus dem Heimatverein Rietberg und den Heimatvereinen aus Mastholte und Bokel arbeiten. So werden zunächst erstmal alle Ausstellungsgegenstände und Bücher, Münzen und Bilder, die im Bestand der Heimatvereine sind, archiviert. Hunderte Fotos und Totenzettel sind bereits gescannt. Ferner werden die Hausstellen geschichtsträchtiger Häuser erfasst und beschrieben. Auch alle alten Gewerbebetriebe und Geschäfte werden erfasst. Die Bilder werden dann untereinander verknüpft, sodass ein Spiegel der Geschichte entsteht. Mittlerweile sind durch die Heimatvereine Rietberg, Bokel und Mastholte 4700 Personen erfasst und in Stammbäumen, sofern möglich, zusammengefasst. Die auf 2530 gescannten Bildern gezeigten Personen und Häuser sind beschrieben und mit den entsprechenden Hausstellen verknüpft. „Wir haben jetzt ein Jahr für die gesamte Rathausstraße gebraucht. Jetzt machen wir in den umliegenden Straßen und Gassen weiter“, erklärt Wolfgang Stroop die Detailarbeit.

Das Besondere an dem genutzten Programm ist jedoch das dahinterstehende Netzwerk. So können die jeweils angeschlossenen Vereine auf die (nicht als Intern) gekennzeichneten Datensätze anderer Heimatvereine zugreifen und gegebenenfalls Ergänzungen eingeben: „Da viele Vereine neue Ideen einbringen möchten, haben sich schon 20 Vereine in OWL angeschlossen. Aktuell arbeiten wir mit dem Heimatverein Riesenbeck zusammen an Ergänzungen der Familiengeschichte Wiegard und deren Pflugfabrik, die an beiden Standorten niedergelassen war “, gibt Wolfgang­ ­Stroop Einblicke in die Arbeit.

Weitere Infos zum Projekt und zu den Ausstellungen sowie Aktivitäten gibt es unter: Heimatverein Rietberg: info@heimatverein-rietberg.de, Heimatverein Bokel: marlies-kuethe@gmx.de oder Heimatverein Mastholte: heimatvereinmastholte@gmx.de