Rietberg. Die Töne an der Berglage sind zum Trainingsauftakt der 1. Mannschaft leiser geworden. Die Nachbereitung der vergangenen Bezirksliga-Spielzeit, der ersten nach dem Abstieg aus der geliebten Landesliga, lässt Viktorias Sportlichen Leiter nach wie vor hadernd zurück: „ Wir haben uns das alles anders vorgestellt“, sagt Wolfgang Grübel. „Wir haben einige unnötige Niederlagen auf den Dörfern kassiert, obwohl wir oft lange geführt haben. Dazu kam dann Verletzungspech, so dass wir, besonders in der Innenverteidigung, zum Improvisieren gezwungen waren. Unterm Strich sind wir einfach nicht in die Gänge gekommen“, resümiert er. Dennoch blickt „Wolla“ nach vorne: „Wir wollen unsere Lehren aus dem letzten Jahr ziehen und dann mittelfristig wieder aufsteigen.“ Ein Ansatz ist es, etwas demütiger an die Aufgaben zu gehen: „Letztes Jahr war die Euphorie größer, aber da sind wir auf die Schnauze geflogen, jetzt wollen wir damit demütiger umgehen“, erklärt Grübel. Am Kader hat sich, auch coronabedingt, nicht viel geändert. Sechs Abgängen stehen den drei Neuzugänge Joel Mattheß (SV Spexard), Marvin Erlei (Victoria Clarholz) und Klaas Becker (eigene A-Jugend) entgegen. „Der Markt war tot, deswegen war es schwierig, neue Spieler zu bekommen. Wir hätten gerne noch ein oder zwei Leute mehr dazu geholt“, räumt der Sportliche Leiter ein. Auffällig ist insbesondere der Mix aus sehr erfahrenen und sehr jungen Spielern im Kader. „Wir holen ganz bewusst viele junge Spieler, auch aus dem eigenen Nachwuchs dazu, die sich dann an der Seite der alten Recken entwickeln können“, sagt Grübel. Absoluter Schlüsselspieler im Team von Trainer Tim Brinkmann bleibt nach wie vor der 36-jährige Max Heinrich, sofern er nach seinen Verletzungen wieder zu alter Form findet. Ungewiss ist zudem der Fitnessstand der Spieler nach den vielen Monaten coronabedingten Trainingsverbots. „Die Jungs haben natürlich jede Woche neue Trainingspläne bekommen, aber die letztendliche Durchführung basierte natürlich auf Vertrauen. Für den letzten Feinschliff bleiben der Mannschaft jetzt noch einige Trainingswochen und Testspiele, bevor die Saison dann Ende August endlich wieder startet.
„Letztes Jahr sind wir echt auf die Schnauze geflogen“
Viktoria Rietberg übt sich derzeit in Demut und will mittelfristig wieder in der Landesliga spielen