Knallbuntes Musical in fünf Vorstellungen bejubelt

„Natürlich Blond“ erzählt vom Powergirl Elle, verschmähter Liebe und ihrer juristischen Karriere

Rietberg (dg). Kündigt die Jugend-Musical-Bühne Rietberg (JMB) eine neue Produktion an, sind Freude und Erwartung wieder auf hohem Level im großen Fan-Kreis. Nicht zu Unrecht, wie ihr neues Projekt bewiesen hat. Quietschbunt, im pinken Farbenrausch war Elle Woods die Titelfigur (besetzt mit Emilie Grabke und Eva Königshaus) als Quoten-Blondine mit Hündchen Brutus, im dreistündigen Mammut-Musical „Natürlich blond“. 

Sehnsüchtig und voll Zuversicht wartete Elle zu Beginn der amerikanischen Klischee-Story auf einen Heiratsantrag ihres Freundes Warner Huntington (gespielt von Jannis Marten und Moritz Burghardt). Doch der eröffnet ihr, dass er seinem Leben einen ernsthaften, seriösen Anstrich verleihen will und an der Harvard Law School Jura studiert, um in die amerikanische Upperclass aufzusteigen.

Über drei Stunden brillantes Musical-Feuerwerk

Ab da dreht sich die Handlung zu einer energiegeladenen, temperamentvollen Powershow, bei der das gesamte JMB-Ensemble über sich hinauswächst. So leicht lässt sich Elle nicht abservieren. Zielstrebig beschließt das durchgestylte It-Girl, in ihrem pinken Outfit als Markenzeichen, ihrem Freund Warner zu folgen, um ihn zurückzugewinnen. 

In Harvard zum Studium angenommen, trifft Elle auf ihren Ex-Freund Warner, der zwischenzeitlich mit seiner Jugendfreundin ­Vivienne Kensington (Lisa Hamm) liiert ist. Schockiert von diesem Tiefschlag stehen Elle die Delta Nu Freundinnen gedanklich bei. Nach einer Party lernt sie den Rechtsassistenten Emmett Forrest (Johannes Hamm) kennen, der von ihr spontan verzaubert ist. Der versucht trotz ihrer emotionalen Situation, die Prioritäten der ehrgeizigen Blondine aufs Studium zu lenken. Mit großem Erfolg, denn als junge Anwältin gewinnt Elle mit Bravour einen Mordprozess und das Herz von Emmet, der um ihre Hand anhält. Ex-Freund Warner hat sein Studium geschmissen und bemüht sich um eine Modelkarriere. Wiedermal hat die JMB ihr facettenreiches Können präsentiert. Vom Bühnenbau und Entwurf, über Kostüme, Schneiderei und Maske, Licht-, Bild- und Tontechnik, Lifeband unter Leitung von Martin Hell, Choreographie Kirsten Mair, Regie Paul-Leo Leenen, zählt das gesamte erfolgreiche Ensemble zu einer besonderen Kulturgröße in der Emsstadt.