Interessengemeinschaft Rottwiese unermüdlich aktiv

Wertstoffhof: Verwaltung plant mit wenig Transparenz – Bürger sind einfach misstrauisch

Aktive der IG Rottwiese versäumen nicht im Gespräch beim Bürgermeister den Unmut vieler Anwohner zu schildern, die glauben

Rietberg (dg). Der große Infoabend der Stadtverwaltung am 2. August im Bibeldorf sollte Aufklärung bringen in eine spontan entdeckte Großprojekt-Planung Wertstoffhof Rottwiese. Bewohner angrenzender Wohngebiete hatten davon im sozialen Netz erfahren, sorgten sich und formulierten einen Fragenflyer. Während der geplanten Aufklärung befassten sich Bürgermeister Sunder, Planungsbüro und Betreiberfirma Kathöfer mit ihrer Sicht der Dinge. Brennende Bürgerfragen erhielten aus Zeitgründen kaum Raum an diesem Abend (RSA Nr. 1149). Das erzürnte die betroffenen Bürger. Mit der Interessengemeinschaft (IG) Rottwiese und einem Führungsteam organisieren sie Widerstand. „Wir wollen allen Fragen, auch den unangenehmen, bis ins Detail nachgehen, um sachlich, fachlich bewertbare Antworten zu erhalten“, erläutert Daniel Hemkentokrax als Sprecher der IG. „Dazu sprechen wir mit allen Parteien im Rat, dem Bürgermeister und Fachgebietsleitern“, klärt die IG weiter auf. Um komplizierte Verwaltungssichtweisen zu verstehen, habe man einen Fachanwalt hinzugezogen. Erstaunt reagiert die SPD, sei doch in den Ausschüssen eine eindeutige Meinung der Verwaltung zur Rottwiese kommuniziert worden. SPD-Bedenken zum Standort seien überstimmt worden. Die CDU versichert alle Gutachten kritisch zu prüfen. Bei den Grünen wächst die Sorge, dass Rietberg inkl. Mastholter-Planungen zur „Müllhauptstadt“ expandiert. FWG erkennt die Folgen eines derartigen Bebauungsplans, versprach Bürgerbedenken genau zu prüfen, ließ aber anklingen, dass sie jeglichem Ausgang offen gegenübersteht. 

Im Gespräch beim Bürgermeister machte die IG noch einmal klar, wie verärgert die Betroffenen seien, erst aufgrund von Eigeninitiative im Gespräch zu sein. Vom 14. August bis 15. September läuft die Bürgerbeteiligung im Verfahren. Die IG hat die Zeit genutzt, um Anwohner bei der Formulierung ihrer Einsprüche zu begleiten. „Warten wir mal ab, was nach der ersten Phase geschieht“, so der IG-Sprecher, „nach Gesprächen mit den Parteien bleibt jedoch der Eindruck, dass FWG und Bürgermeister dieses riesige Projekt durchdrücken wollen, wenn rechtlich irgendwie möglich“, schildert Daniel Hemkentokrax.