„Ich habe doch noch gar keine grüne Uniform-Jacke“

Letzter verbaler Versuch von Marc Schmalhorst-Westhoff seiner Königswürde zu entgehen

 

Westerwiehe (dg). Was war das für ein spannendes Vogelschießen am Montagmittag in Westerwiehe. Nachdem der Vogel-Rumpf im Kugelfang erste Risse zeigte, wurden Schützen unter der Vogelstange rar. Bis dahin hatte Marc ­Schmalhorst-Westhoff ständig mitgeschossen und zeigte helle Freude, wenn er wieder gezielte Treffer versengte. Aber vorm finalen Schuss zögerte er. Christian Schlingmann und Heiko Meyer wechselten sich daraufhin mit gezielten Schüssen um die Königskette ab. Als seine letzten Zweifel verflogen waren, schritt plötzlich Marc mit festen Schritten zum Gewehr und setzte mit der 276. Ladung um 14.30 Uhr seinen Königstreffer.  

Großer Jubel brach aus. Der junge König wurde spontan gefeiert. Zu den ersten Gratulanten zählten Ehefrau Angelina mit den Töchtern Felice und Marleen, die ihre neue Majestät herzlich, liebevoll umarmten. Mit Ehefrau Angelina war auch gleich die Königin vor Ort, die mit König Marc unter den Klängen des Westerwieher Musikvereins durch die applaudierende große Menge Festbesucher ins Zelt einzog. Das war gegen 15.00 Uhr, denn das Vogelschießen hatte sich aufgrund anhaltender Regenfälle verschoben. Diese überraschten auch schon am Vortag zur Parade, lösten aber am Stimmungs-Barometer kein Tief aus.

Der Sonntag stand im Zeichen von Ehrungen verdienter Schützenbrüder und dem späteren Vogelschießen der Jungschützen, die mit Marvin Pauleickhoff (23) nach dem 182. Schuss ihren neuen König hochleben ließen. Zu einer gelungenen Überraschung kam es bei den Ehrungen. Nachdem Kassierer Raphael Rotfeld und Oberst Dietmar Sasse mit dem silbernen Verdienstkreuz geehrt wurden, verdiente Schützen für lange Mitgliedschaften Orden erhielten, wurde Detlev Hanemann aufgerufen. Für ihn hatte Stefan Wellerdiek, stellv. Bezirksbundesmeister, eine seltene Auszeichnung im Gepäck. Nach einer inhaltsstarken Laudatio ehrte er den Brudermeister der Laurentius-Schützen in Westerwiehe mit dem St.-Sebastianus-Ehrenkreuz für Verdienste und Engagement im Schützenwesen. Nicht vergessen werden bei der Bruderschaft treue Mitgliedschaften und Jubiläen. Orden gab es für 25 und 40 Jahre Vereinszugehörigkeit, für Jubeljungschützen-Könige und Jubelkönigspaare. Zur beliebten Tradition zählen auch die Insignien-Schützen eines jeden Vogelschießens. Bei den Jungschützen sicherten sich Marcel Funke das Zepter, Timo Alteilges die Krone und Lea Kerkstroer den Apfel. Am Montag schoss  Armin Kuschel die Krone, Maurice Westhoff den Apfel. Christian Darming das Zepter. Am Montagnachmittag liefen im Hause Schmalhorst-Westhoff, In den Marken, die Vorbereitungen auf den Empfang der Schützen und Gastvereine am Abend. Hier wohnt das Königspaar mit seinen Töchtern und betreibt eine Spedition und Geflügelzucht.