Goeke geht gelassen in den wohlverdienten Ruhestand

Rietbergs erster Beigeordneter freut sich auf seinen noch ungewohnten Lebensabschnitt

Rietbergs erster Beigeordnete Andreas Goeke am letzten Arbeitstag vor seinem Büro im Rathaus. Nach 43 Jahren und einer erfol

Rietbergs erster Beigeordnete Andreas Goeke am letzten Arbeitstag vor seinem Büro im Rathaus. Nach 43 Jahren und einer erfolgreichen Verwaltungskarriere begann am 1. November sein Ruhestand.  

Foto: RSA/Rehling

 

Rietberg (dg). „Der erste Tag war Feiertag, der zweite mein
65. Geburtstag, dann folgte Sonntag zum Ausruhen – ein perfekter Start ins neue Leben“, scherzt Andreas Goeke, der am 31. Oktober nach 43 Jahren seine gradlinige Verwaltungskarriere im Rathaus beendete. „Amtsmüde? – auf keinen Fall, die Zeit war gekommen und ich konnte mich planmäßig darauf vorbereiten“, erklärt der junge Pensionär im Gespräch mit dem Rietberger Stadtanzeiger. Er habe immer mit viel Freude seine wachsende Verantwortung gestalten können. 

Einen Beruf bei der Stadtverwaltung zu finden, war nicht sein erster Plan. Nach seinem Abitur am Rietberger Progymnasium marschierte Andreas Goeke zur Bundeswehr. Verpflichtete sich für zwei Jahre und wurde als junger Musiker in die Reihen des Wilhelmshavener Marinemusikkorps als Trompeter aufgenommen und erlebte eine brillante musikalische Ausbildung. Die blieb als lebenslange Qualitätsbasis für seine große Leidenschaft, die Blasmusik. Nachdem sich sein Wunsch eine Lehre als Instrumentenbauer für Blechblasinstrumente zu absolvieren nicht erfüllte, studierte Goeke zunächst zwei Semester Mathe, BWL und VWL in Paderborn. Sinnvolle Weiterbildung bis er eine Ausbildungsstelle am 1. November 1982 im Rathaus antreten konnte. Drei Jahre Duales Studium zum Verwaltungsbeamten war die Grundlage für weitere Berufserfolge. Und die stellten sich ein. Start im technischen Bauamt, weiter vom Rat gewählt zum Verwaltungsprüfer. Disziplin, Fleiß und Ehrgeiz waren Motor für ständige Weiterentwicklung der Verwaltungsstruktur und eigenem Fachwissen. Unter der Zuständigkeit von Andreas Goeke wurden die gesamten Arbeitsprozesse im Rathaus von analog (Berge von Papier) auf digital (Kommunikation per Knopfdruck) umgestellt. Eine dringend notwendige Mammutaufgabe aber segensreich und zukunftsorientiert. 2017 entschied sich der Rat der Stadt Rietberg für Andreas Goeke als ersten Beigeordneten und Kämmerer. Damit war er allgemeiner Vertreter des Bürgermeisters im Verwaltungsbereich. Zu seinem Fachbereich zählten Organisation, Personal, Finanzen, Schule, EDV. 55 Mitarbeitende in den Fachabteilungen bildeten das Personalteam des Beigeordneten. Rund ein Viertel der gesamten Rathaus-Belegschaft. Mitarbeiterbindung und ein positives Betriebsklima waren Andreas Goeke bei seinen Führungsaufgaben primär wichtig. Besondere politische Aufmerksamkeit erhielt das Engagement des Kämmerers beim jährlichen Haushaltsplan. Transparente Zahlenjonglage optisch verständlich gestaltet, wurden Standard bei allen Präsentationen.  Immer mit anerkennenden Applaus vom Parlament bedacht. Beim jahrzehntelangen Verwaltungseinsatz gibt es aber auch ein dynamisches Privatleben. Musik war und ist gelebte Leidenschaft im Hause Goeke. Ehefrau Ulla unterstützt dabei mit einer gehörigen Portion Verständnis, wenn er mit den Rietberger Jägern am Wochenende zu Auftritten fuhr und von 2010 bis 2015 deren Orchesterleitung übernahm. „Ohne Ulla wäre das alles nicht möglich gewesen“, erzählt Andreas Goeke mit einem großen Schuss Dankbarkeit. Freude machen den beiden auch ihre Söhne. Julian (32) Musiker und Lars (29) im Studium. Durch seine Kompetenz im Verwaltungswesen und seine Präsenz als Musiker konnte Andreas Goeke ein wohlgemeintes Netzwerk an Verbindungen knüpfen. Kennt unendlich viele Bürger und die kennen ihn. Ist weit über die Stadtgrenzen hinaus beliebt und anerkannt. Nun beginnt der Ruhestand mit einem äußerst positiven Rückblick auf 43 Berufsjahre in seiner Heimatstadt und all die Menschen, die ihn dabei begleitet haben. „Dabei war nicht ständig alles gleich glatt und ohne Ecken und Kanten zu lösen, aber wir haben immer Lösungen gefunden, die zum gemeinsamen Ziel führten“, resümiert Andreas Goeke. „Die Zusammenarbeit mit dem Rathausteam hatte eine hervorragende Qualität und dafür bin sehr dankbar.“