Endlich wieder ein bisschen Kultur im Klostergarten

Rund 100 Gäste genießen den Frühshoppen mit Blues und politischem Kabarett unter freiem Himmel

Rietberg. Bei bestem Wetter kamen die etwa 100 Besucher in den Klostergarten. Kulturig-Chef Johannes Wiet­hoff hatte zum kulturellen Re-Start eingeladen und unter entsprechenden Hygienebedingungen zwei Auftritte mit Gute-Laune-Garantie im lauschigen Ambiente des Klostergartens geboten. Den Anfang machte am Vormittag die Band „Boogielicious“ mit einem schwungvollen Blueskonzert. Das Duo aus Eeco Rijken Rapp (Piano und Gesang) und David Herzel (Schlagzeug) hat sich dem Blues, Jazz und Boogie Woogie verschrieben.

Eeco Rijken Rapp lernte bereits im Alter von sechs Jahren Klavier und zählt zu den besten Boogie Woogie-Pianisten in Europa. David Herzel gewann vor einigen Jahren den Kreativ-Preis Deutschlands und tritt weltweit auf. Die Zwei vereint ihre Liebe zur Musik. Ihre Parole dabei: „Wir wollen gar nicht viel darüber reden, wie froh wir sind, wieder vor Publikum zu spielen, sondern spielen, spielen, spielen.“ Verstärkung holte sich das Duo kurzfristig auch noch mit dem Mundharmonika-Solisten Martin Fetzer.

Am späten Nachmittag stand dann politisches Kabarett mit René Sydow auf dem Plan – und damit auch eine Abrechnung mit den Politikern der scheidenden GroKo. Besonders zwei prominente Namen der letzten Monate bekamen ihr Fett weg: „Wenn Jens Spahn irgendwann mal Kanzler wird, dann trinke ich drei Jack Daniels pro Tag.“ Karl Lauterbach könne man sich dagegen nicht mal schön trinken: „Herr Lauterbach sollte ein Lehrbuch darüber schreiben, wie man Kindern Angst einjagt.“ Bei anderen erübrigte sich jegliche Kritik: „Phillip Amthor, Scheuer, da brauche ich nicht mal was zu sagen und sie lachen schon.“ Als der Neoliberalismus samt seinen Schäden für die jugendliche Zalando- und Instagram-Community thematisiert wurde, durfte natürlich ein Name nicht fehlen: „Das erste Wort von Friedrich Merz war Rendite. Als Vierjähriger hat er schon überteuert Sandburgen verkauft.“

Wiethoff und sein Team freuten sich trotz der noch verhalten ausgefallenen Ticketnachfrage über den Re-Start: „Wir müssen es erst mal publik machen, dass wieder Veranstaltungen laufen.“ Auch seien die Vorbereitungen derzeit komplizierter wegen der Hygienekonzepte und vieles würde spontan geplant. Als Sommerhighlights freut sich Wiethoff noch auf den Mirja Boes-Auftritt sowie die fünftägige Veranstaltungsreihe „Rietberg Open-Air“ im August.