Eine Lehrerin zwischen Schultafel und Fußballrasen

Sarah Saliba hat zeitweise den Rotstift aus der Hand gelegt und sich einen großen Traum erfüllt

 

Rietberg. Schule und Fußballleidenschaft vereinen – das lernen wir schon von klein auf – ist meist gar nicht so einfach. Eigentlich. Denn eine Rietbergerin beweist das Gegenteil: Sarah Saliba hat den „Spagat“ zwischen diesen beiden Welten geschafft und sogar ihr Berufsleben danach ausgerichtet. Sie ist Lehrerin und Sportmanagerin. Mal Schule, mal Fußball. Klingt cool und aufregend? „Das ist es auch“, sagt die 33-Jährige.

Der Name der Rietbergerin kommt vielleicht so manchem bekannt vor. Richtig, denn der RSA hatte bereits über Sarah Saliba berichtet, als sie ihre ersten TV-Auftritte absolvierte. Fans von Nachmittagsunterhaltung bei RTL II kennen sie aus der vierten Staffel von „Krass Schule“, in der Sarah Saliba die Lehrerin Elif Turan spielte. Dafür ließ sie ihren eigentlichen Beruf als echte Lehrerin an einer Gütersloher Realschule ruhen. Und diese Entscheidung sollte sich lohnen. Anschließend ging es nämlich für die 33-Jährige im TV ordentlich nach vorne und sie trat eine Stelle bei Deutschlands größtem Pay-TV-Sender an. „Ich wollte zu Sky Sport“, berichtet Sarah Saliba. Dort arbeitete sie den Moderatoren zu, schnitt Videos oder schrieb Nachrichtentexte. Klassische journalistische Arbeit und das eben im Sportbereich. „Eine spannende Zeit“, resümiert sie.

Nach der Zeit in München zog es die Rietbergerin, deren Eltern die Änderungsschneiderei Özdemir führen, noch weiter in den Süden: Sie hatte sich als Lehrerin im Ausland beworben und nun ging es in die ewige Stadt – nach Rom. „Irgendwie ging das schneller als gedacht“ 

sagt Sarah Saliba und lacht. Innerhalb kürzester Zeit bekam sie die Zusage von der Deutschen Schule in Italiens Hauptstadt. Sprachliche Barrieren? Keineswegs. Obwohl nahezu 80 Prozent der Schüler Italiener waren, wird an der Schule ausschließlich auf Deutsch gelehrt. „Die Schule hat ein hohes Ansehen und es war interessant, ein anderes Land, seine Leute und die Kultur kennenzulernen“, sagt sie.

Parallel dazu trieb die junge Lehrerin ihre berufliche Laufbahn im Sport weiter voran. Mit viel Ehrgeiz begann sie ein Sportmanagementstudium und arbeitet seit Juli für die Agentur „Onside“, die sich auf die Betreuung von Profifußballvereinen spezialisiert hat. Sie selbst spielte viele Jahre beim FSV Gütersloh und betreute als Lehrerin diverse Juniorenteams des DFB. Somit konnte sie bereits einiges an Erfahrung auf diesem Gebiet sammeln und weiß in ihrer Funktion als Sportmanagerin genau, was Profifußballer für Bedürfnisse haben. Dazu gehört auch, in einem Trainingslager für den bestmöglichen und angenehmsten Ablauf zu sorgen. „Sozusagen das Rundum-Sorglos-Paket in Sachen Organisation und Betreuung“, erklärt Sarah Saliba.

Nach den Sommerferien ging es mit Beginn des neuen Schuljahres für sie zurück in die Klassenräume. Sie hat sich für eine Stelle als Lehrerin an einer Düsseldorfer Berufsschule entschieden. „Ich freue mich sehr darauf, diese Schulform kennenzulernen.“ 

Ein Berufsleben zwischen Schule und Fußball? Das Beste aus zwei Welten kombinieren und ständig neue Erfahrungen sammeln? So hat es Sarah Saliba am liebsten. Aber ist das nicht unfassbar viel Trubel? „Genau! Ist das nicht spannend?“, entgegnet sie und strahlt. Neue Bekanntschaften, unterschiedliche Menschen, ständig eine neue Umgebung – all das erweitere ihren Horizont, sagt die Rietbergerin. „Wenn ich all das nicht gemacht hätte, hätte ich unheimlich viel verpasst“, ist sie überzeugt. Genauso faszinierend, wie die Sportwelt, findet sie aber auch das Schulleben. „Und meine Erfahrungen teile ich gerne mit meinen Schülern und sage ihnen: Seid nicht starr im Kopf, seid flexibel und verwirklicht eure Träume.“