Ein wahrer Natur- und Heimatfreund sein Leben lang

Nachruf des Rietberger Heimatvereins zum Tode von Arnold Edenfeld von Dr. Michael Orlob

In seinem Element: Arnold Edenfeld mit stolzem Fischadler, begleitet von Tierpräparator Alois Peters beim Einrichten der Vol

Rietberg. Im Alter von 87 Jahren verstarb am 24.3.2024 ­Arnold Edenfeld. Eine große Trauergemeinde gab ihm am 10. April das letzte Geleit, ein Zeichen dafür, wie sehr man ihn geschätzt hat als liebenswürdigen, lebensfrohen und stets hilfsbereiten Menschen. Großes Ansehen genoss Arnold Edenfeld in Rietberg und darüber hinaus vor allem als Naturkenner und Ornithologe. Dass sich die größte ornithologische Sammlung Ostwestfalens im Heimathaus Rietberg befindet, ist sein Verdienst. 

Dem 1975 wieder gegründeten Heimatverein vermachten viele Rietberger so manche Dinge, von denen sie glaubten, sie seien es wert, für die Nachwelt erhalten zu werden. So hatten sich u.a. auch viele ausgestopfte Vögel aus dem Nachlass alter Rietberger beim Heimatverein angesammelt. Nach Fertigstellung des Heimathauses in der Klosterstraße im Jahre 1989, befasste sich der Vereinsvorstand mit der Ausgestaltung und sinnvollen Nutzung des Gebäudes. So entstand die Idee, mit verschiedenen heimischen Vogelarten eine systematische ornithologische Sammlung einzurichten. Aber wen konnte man für diesen Plan begeistern? Natürlich Arnold Edenfeld! Er sagte sofort zu und machte sich ans Werk. Zusammen mit seinem Freund, dem Tierpräparator Alois Peters, überlegte er, wie und in welcher Pose man Vögel naturgetreu in den Vitrinen präsentieren könne. So sind am Ende 192 Tiere in dieser einmaligen Präsentation versammelt. Jedes Exemplar hat seine Nummer und ist im umfangreichen Ausstellungsordner aufgelistet. Unter den Namen der Exponate, die in Deutsch, Latein und Englisch verfasst sind, folgt noch eine kurze Arten-Beschreibung. Wählt der Besucher, per Fernbedienung, dann noch den zusätzlich abgedruckten Code zur Vogelart, ertönt die entsprechende Vogelstimme aus der Audioanlage der Voliere. Aufbau und Gestaltung der ornithologischen Sammlung im Heimathaus war Arnold Edenfeld ein Herzensanliegen.  Wenn er sonntags Aufsicht im Heimathaus hatte, führte er mit großer Begeisterung die Besucher durchs Haus mit den heimischen Schätzen und dann natürlich durch seine Vogelsammlung. Besonders erfreute es ihn, wenn er Kinder und Jugendliche für die Vogelwelt begeistern konnte. Viele Lehrer, die ihren Schülern die Sammlung zeigen wollten, beriet ja besser, schulte er einige Tage vor ihrem Besuch mit der Klasse.

Auf unzähligen Radtouren durchs Rietberger Land und speziellen ornithologischen Frühwanderungen führte er Gruppen durchs Steinhorster Becken, die Rietberger Emsnie­derung und den Bereich der Fischteiche. Er öffnete den Teilnehmern Augen und Ohren für Fauna und Flora.

Ornithologie bestand aber für Arnold nicht nur in Beobachtung und Beschreibung der Vogelwelt. Aktiver Vogelschutz war ihm genauso wichtig.

Zusammen mit seinen Freunden vom Vogelschutzverein, vor allem mit Hubert Junkmann, baute er Unterschlupfkästen für Fledermäuse, Nistkästen für Singvögel und Steinkäuze. Die Steinkauzdichte in Rietberg ist die höchste im Kreis Gütersloh – unter anderem sein Verdienst. 

Aber nicht nur als Ornithologe wirkte Arnold Edenfeld im Vorstand des Heimatvereins mit, sondern auch bei Arbeiten im Heimathaus und Heimathausgarten war er stets tatkräftig dabei.

Mit Arnold Edenfeld verliert der Heimatverein und darüber hinaus ganz Rietberg eine hochgeschätzte, liebenswürdige Persönlichkeit, die stets in guter Erinnerung behalten und der ein ehrendes Andenken bewahrt wird.

 

Aktuelle Teilansicht der großen Präsentations-Voliere mit 192 Exponaten im Obergeschoss des Rietberger Heimathauses.Foto: RSA/Rehling