„Die Umgehungsstraße bringt keine Entlastung“

Bürgerinitiative möchte Unterschriften sammeln, um den geplanten Bau der L782n zu verhindern

Stellvertretend für die nun schon 50 Teilnehmer zählende Bürgerinitiative machen Walter Westergerling (v.l.), Angelika Teg

Stellvertretend für die nun schon 50 Teilnehmer zählende Bürgerinitiative machen Walter Westergerling (v.l.), Angelika Tegethoff, Bernd Koch sowie Monika und Hans Sommer auf   Foto: RSA/Addicks

 

Rietberg (mad). Die Stimmen, die sich gegen die geplante Umgehungsstraße L 782n richten, mehren sich. 50 Rietberger wollen nun in einer Bürgerinitiative Unterschriften sammeln, um den Ausbau zu verhindern. Sie möchten die Flächenversiegelung sowie ein erhöhtes Verkehrsaufkommen für Neuenkirchen vermeiden. 

Die zwischen der Wiedenbrücker Straße auf Höhe der Rottwiese im Bogen bis zur Bahnhofstraße verlaufende  Umgehungsstraße soll den Rietberger Stadtkern entlasten. Insbesondere Lkw, die  vornehmlich das Industriegebiet an der Konrad-Adenauer-Straße ansteuern, sollen so aus dem Zentrum ferngehalten werden. Doch gegen dieses Projekt, für das die Stadt Rietberg die Planung übernommen hat und das Land NRW die Kosten übernimmt, regt sich lauter werdender Widerstand. Denn durch die elf Meter breite Straße, die mitten durch die idyllische Natur der westlichen Wiesen am Sennebach führen würde, würde ein nicht unerheblich großes Stück Fläche versiegelt. Bei dieser Fahrbahnbreite sei allerdings noch kein Fahrradweg mit eingeplant, teilt die Bürger-
initiative um Walter Westergerling mit. Außerdem sollen hier dann weitere Baugebiete erschlossen werden, was zu weiterer Versiegelung führt. Im vergangenen Jahr hatten sie der Stadtverwaltung einen Fragenkatalog zukommen lassen. Darin enthalten ist die Frage nach der Notwendigkeit dieses zwei Kilometer langen Straßenabschnittes. Immerhin werde ein großes Stück Natur zerstört, die es eigentlich zu schützen gelte. Selbst ein von der Stadt in Auftrag gegebenes Gutachten prognostizierte   für die Zeit nach dem Bau der Anschlussstraße ein erhöhtes Verkehrsaufkommen. „Das ist auch logisch, denn eine zusätzliche Straße zieht neuen Verkehr an“, sagt Walter Westergerling. „Damit wird auch Neuenkirchen zusätzlich belastet“, ergänzt Bernd Koch. Langfristig müsste der Verkehr verringert und nicht umgeleitet werden, so die einhellige Meinung der Bürgerinitiative. Nun möchten sie ein Bürgerbegehren ins Leben rufen, um die Realisierung der Umgehungsstraße doch noch zu verhindern. „Dafür möchten wir Unterschriften sammeln“, so Westergerling. 1.900 davon wären nötig. Und die Zeit drängt. „Ein Bürgerbegehren ist nur bis zur Einleitung der Bauleitplanung möglich. 

Mitglieder der Bürgerinitiative werden am 4. Februar auf dem Rietberger Wochenmarkt informieren und am 5. Februar von 11 bis 14 Uhr vor dem Rathaus sowie vor dem Elli-Markt in Neuenkirchen. Bei beiden Gelegenheiten können Bürger die Aktion mit ihrer Unterschrift unterstützen.