Die Kaninchen sollen sich künftig pudelwohl fühlen

Züchter stimmen sich mit Verterinäramt ab – dieses Jahr wird noch einmal die alte Anlage genutzt

 

Rietberg (mad). Im vergangenen Jahr hatte die Kaninchenanlage im Rietberger Gartenschaupark für erhitzte Gemüter gesorgt (wir berichteten). Neben unzureichender Wasserversorgung, die die Tierschützer angeprangert hatten, waren auch die Käfige der Kaninchen deutlich zu klein gewesen. Es fehlten Sozialkontakte sowie Platz für freien Auslauf. Einig war man sich jedoch, dass die Besucher des Gartenschauparks weiterhin Kaninchen zu sehen bekommen sollten. „Langfristig möchten wir eine neue Großanlage errichten“, so Johannes Wiethoff, Chef der Gartenschaupark GmbH. Der Rassekaninchenzuchtverein W376 Rietberg, der die Tiere im Park ausstellte, möchte nun tatkräftig daran mitwirken, eine solche Musteranlage an anderer Stelle im Park zu bauen. Doch wie es oft so ist: Planungen brauchen ihre Zeit. Und so wird in diesem Jahr noch einmal die alte Anlage genutzt. Die aber verbessert und den Tieren mehr Rückzugsmöglichkeiten bieten soll. Damit an alles nötige gedacht wird, war auch Amtsveterinär Thomas Haggeney bei der Besprechung vor Ort mit dabei. Zunächst einmal soll ein Zaun verhindern, dass die Außengehege von allen Seiten zugängig sind. So können sich Tiere, die ein bisschen Ruhe haben möchten, in den hinteren Bereich zurückziehen. Auch soll es zusätzlich zu den Holzhäuschen weitere Verstecke wie beispielsweise Betonröhren geben. „Es wird zusätzlich noch einen Abstandszaun geben, damit die Besucher nicht mehr direkt an die Kaninchen herankönnen“, sagt Helmut Kammermann. Leider war es in der Vergangenheit öfter vorgekommen, dass Parkbesucher die Tiere mit Pflanzen, die sie im Park gepflückt hatten, gefüttert haben. Daran seien auch Tiere verendet, heißt es aus den Reihen der Kaninchenzüchter. Die zwei 3 mal 4 Meter großen und die beiden 3 mal 3 Meter großen Areale sollen im Sommer, falls die Bäume nicht ausreichend Schatten spenden, mit einem Segeltuch oder ähnlichem beschattet werden. Da die rückwärtigen Gehegeseiten dann nicht mehr für Publikumsverkehr zugängig sind, könnten neben Wasserschalen auch an den Gitterwänden befestigte Flaschen angeboten werden. „Schön wären weitere Naturmaterialien im Gehege wie Baumstümpfe“, regte Haggeney an. An den Veränderungen wollen die Kaninchenfreunde gerne mitwirken. „Wir sind ja nicht nur Tierzüchter, sondern auch Tierschützer“, sagt Michael Lückenotto. 15 Züchter werden sich bei der Anlage einbringen und ihre Tiere zeigen. Künftig dann aber auch an ganz anderer Stelle im Park, die noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet. Bis dahin wollen alle aus den vorhandenen Gegebenheiten das Beste machen.