Rietberg (mad). Man traut seinen Augen kaum: Ein Bauzaun umgibt das denkmalgeschützte Gebäude. Die Johanneskapelle – in die Jahre gekommen und mehr als pflegebedürftig – wird nun endlich saniert. Ein zähes Ringen um Fördergelder hatte Erfolg, so dass die Arbeiten jetzt starten können. Endlich, denn für die Kapelle ist es fünf vor zwölf.
Wie angekündigt wird zunächst mit den Fundamentarbeiten begonnen (der RSA berichtete). Eine Fachfirma hat sich der Aufgabe angenommen, die feucht gewordenen Füße der Kapelle freizulegen und von altem Sperrputz zu säubern. Das Fundament soll dann mit Altziegeln ausgebessert und mit Tonmaterial neu abgedichtet werden. Ein schmaler Graben umgibt nun das bedeutende Baudenkmal, für dessen Erhalt sich viele Rietberger auch im Rat stark gemacht hatten. Die Stadt Rietberg ist als Eigentümerin des altehrwürdigen Gebäudes zu dessen Erhalt verpflichtet. Die Kosten für die Instandhaltung wurden auf etwa 1,3 Millionen Euro geschätzt. Da Anträge für Fördermittel zuvor abgelehnt wurden, ruhte das Sanierungsprojekt lange Zeit. Zeit, in der die Johanneskapelle schutzlos dem weiteren Verfall preisgegeben war. Durch das undichte Dach drang immer wieder Regenwasser ein und beschädigte die alte Bausubstanz. Es war höchste Eile geboten, dem ungebremsten Verfall Einhalt zu gebieten. Jedoch es fehlte im wahrsten Sinne des Wortes der finanzielle Rettungsschirm, um die Kapelle vor weiteren Witterungseinflüssen zu schützen. Vor einem Jahr dann die Wende: NRW-Ministerin Ina Scharrenbach überbrachte die frohe Kunde, dass Landesmittel in Höhe von 255.000 Euro nach Rietberg fließen werden.
Nachdem die Erste-Hilfe-Maßnahmen am Fundament abgeschlossen sind, wird als nächstes das Dach saniert. Dabei wird die spezielle Schieferdachkonstruktion sogar die Fachleute vor eine große Herausforderung stellen. Denn die Dachdeckerarbeiten werden mit Sicherheit ob der Formung des Dachgewölbes nicht einfach.