Rietberg (hds). „Wir heißen euch willkommen“, so die höfliche Begrüßung der „Feisten“, die ihrem Namen auch gleich alle Ehre machten, indem sie ihren Auftrittsort als „Cultur-Tonne“ betitelten. „Das muss früher mal ein Gasometer gewesen sein, aber jetzt mit einem tollen Publikum darin“, schlugen sie wieder versöhnlichere Worte an. Gasometer passt schon, denn der Inhalt der Cultura ist nicht selten explosiver Natur.
Mit tiefgründigen Texten überraschten die zwei Herren mittleren Alters die Cultura-Besucher. Darunter waren anscheinend auch einige eingefleischte Fans von Mathias Zeh und Rainer Schacht, denn die sangen textsicher mit. „Alles in unseren Liedern ist von uns erlebt und durchlitten“, versicherten die beiden Musiker und gaben damit humorvolle Einblicke in ihr Leben voller Alltagspointen.
Etliche Auszeichnungen für ihr Bühnenwerk konnte das Duo schon einheimsen, das seinem Publikum auch ein paar nützliche Tipps für Zuhause mitgab: Wer nachts ein Mittel gegen Schlaflosigkeit benötigt, sollte einfach Verkaufssender anschauen. Und wer kennt sie nicht? Die Schüssel mit den Nüssen auf der Feier, in der jeder mit seinen Fingern schon reingefasst hat und die deswegen mit Vorsicht zu genießen ist, denn „Keime und Viren machen darin ihre Ferien“. Zum Brüllen komisch war dann auch der Junggesellenabschied mit über 50. Da tauschten sich die Herren mit den Problemen in ihren Beziehungen aus, die – so „die Feisten“ – an ein feucht gewordenes Tischfeuerwerk erinnerten. Jeder sei schon in die Jahre gekommen und hatte so seine Wehwehchen. „Da hat eine Wanderdüne mehr power“, resümierten die beiden.
Für die verheirateten Zuhörer gab es ebenfalls eine Lebensweisheit mit auf den Weg, denn das Haltbarkeitsdatum einer Liebe läuft nie ab versprachen „die Feisten“.