Da wird schon gefaucht wie in der wilden Savanne

Zuckersüß und besonders zugleich: Tierpark Nadermann freut sich über vier weiße Tigerbabies

Schöning (mad). „Oh, mein Gott, was sind die süüüüß“, entfährt es einem unwillkürlich, beim Anblick dieser wirklich äußerst knuffigen Rasselbande. Die weißen Tigerbabies sind Anfang August im Tierpark Nadermann zur Welt gekommen und werden von Mama Bianca umhegt und umsorgt. Grundsätzlich sorgt diese Fellfärbung schon nicht mehr für großes Aufsehen. Dennoch: Für den Tierpark Nadermann ist die Geburt des hellen Wurfes etwas Außergewöhnliches.

So niedlich, wie die Kleinen aussehen, so sehr sind sie mit Vorsicht zu genießen. Denn die vier Tigerbabies im Tierpark Nadermann sind alles andere als Schmusetiere. „Das sind echte Raubtiere und das zeigen sie auch jetzt schon“, weiß Parkbetreiber Reinhard Nadermann. Und als hätten sie es gehört, fangen die Jungtiere auch schon an zu fauchen, wie die ganz Großen. Von den ursprünglich fünf Jungen hat es eines nicht geschafft. „Das ist traurig, aber leider ganz normal bei einem so großen Wurf“, weiß Roland Buhk zu berichten. Häufig bekommen Tigerweibchen zwei bis vier Junge, da seien fünf schon die Ausnahme. Dass es dann aber tatsächlich vier geschafft haben, sei schon außergewöhnlich. „Die Katze kümmert sich ganz fantastisch um ihren Nachwuchs“, so Buhk. Eine Handaufzucht sei zu keiner Zeit in Frage gekommen. Und Papa Manticor kann mächtig stolz sein auf seinen Nachwuchs. Denn die jungen Tigerchen strotzen nur so vor Kraft. Die zwei Mädels und zwei Jungs werden derzeit noch von der Mutter, von der sie die Fellfarbe geerbt haben, gesäugt. Sie  zeigen aber schon erstes Interesse an Fleisch. Wenn Mama Bianca mit einem ordentlichen Brocken in die Höhle kommt, bietet sie den Kleinen schon hin und wieder kleingerupfte und etwas vorgekaute Happen an.

Die kleinen Tigerbabies sind übrigens an des Parkgründers Geburtstag auf die Welt gekommen, nämlich am 3. August. 1967 erbaut hielt der Park von Bernhard Nadermann zunächst große Tiere wie Mufflons, Dammwild oder auch Wildschweine. Schon kurz darauf, 1968, zogen die ersten Löwen ein und seit Anfang der 1970er Jahre gibt es auch Tiger zu sehen. „Die Kleinen werden allerdings nicht hier bleiben“, sagt Reinhard Nadermann. Man stehe gut vernetzt in Kontakt mit anderen Tierparks und Zoos, die immer mal wieder ein Nachwuchstier suchen. Das ist auch der Grund, warum die Jungtiere zunächst namenlos bleiben. „Das kann dann der neue Tierpark entscheiden“, sagt Nadermann. Schon im Frühjahr werden die kleinen Tiger ihr bisheriges Zuhause verlassen. Bis dahin haben die Besucher des Tierparks also noch reichlich Zeit, den Kleinen beim Wachsen zuzuschauen.