Bokeler trauern um ihren „Zum Doppe“-Gastwirt

Humor, Freundlichkeit und Engagement: Viele Vereine und Gäste schätzten Gerd Kleineheinrich

In den Reihen der Bokeler Schützen war Gerd Kleineheinrich oft und vor allem sehr gerne gesehen. Foto: privat

Bokel. Der Bokeler Gastwirt Gerd Kleineheinrich ist am 31. Januar verstorben – viel zu früh nach langer im Alter von 64 Jahren. Die Trauer bei vielen Vereinen, die gerne in seinem Gasthof „Zum Doppe“ eingekehrt sind, und bei allen, die ihn kannten, ist groß. Besonders die Bokeler Schützen vermissen ein geschätztes Mitglied in ihren Reihen.

Geboren am 8. Mai 1958 wird er in der Bokeler Vereins­chronik mit der Überschrift Kronprinz Gerd Maximilian Kasper erwähnt. Als einziger Sohn des Festwirtpaares Bernhard und Gertrud Kleineheinrich kam er somit im Königinnenjahr seiner Mutter zur Welt und blieb der St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Bokel ein Leben lang als Mitglied und später – als Nachfolger seiner Eltern – als Festwirt verbunden.

Den Schützen hielt er ein Leben lang die Treue

Auch wenn er sich nie zum Königsschuss durchringen konnte erzielte er seinen Volltreffer im wahren Leben mit seiner Frau Ute. Diese stand ihm stets zur Seite und aus der glücklichen Ehe entstanden die drei Söhne Ralf, Jens und Lukas.

Nachdem sein Sohn Ralf in den elterlichen Betrieb eingestiegen war und diesen später übernahm, hatte Gerd mit seiner Frau Ute nach einem arbeitsintensiven Leben, in den letzten Jahren die Möglichkeit hier und da etwas kürzer zu treten und einige Reisen zu unternehmen beziehungsweise das Leben etwas zu genießen.

Gerd wurde 2003 als aktiver Schütze zum Unteroffizier befördert, 2008 stieg er zum Feldwebel, sowie 2013 zum Oberfeldwebel auf. Neben dem Bruderschaftsorden erhielt er auch den Bruderschaftsverdienstorden für seine Verdienste um den Schützenverein und die Dorfgemeinschaft.  Im Jahr 2005 gehörte Gerd mit seiner Frau Ute dem Thron von Bernhard und Marietheres Timmerkamp an. Im darauffolgenden Jahr ritt Gerd, der immer für einen Spaß zu haben war, auf einem Pferd am Schützenfest-Montag vor dem gesamten Schützenbataillon her und gewann eine Wette mit dem damaligen Ortsvorsteher Ulli
Martinschledde – sehr zur Freude der Bokeler Schützen.

Gerd Kleineheinrich war aber nicht nur den Bokeler Schützen zugetan, sondern diente auch anderen Vereinen als Anlaufstelle und Vereinswirt. So fühlten sich unter anderem der Sozialverband (SoVD), den er seit 2007 als Mitglied unterstützte und der sich 1950 in seiner Gaststätte „Zum Doppe“, damals noch dem Reichsbund zugehörig, gründete, sowie die Sportschützen und die Kfd an der Doppstraße heimisch. 

Er war ein Original, mit Humor und Herzlichkeit

Alle bei ihm stattfindenden Veranstaltungen und Sitzungen waren durch eine Atmosphäre der Gastfreundschaft geprägt und verleiteten zum Bleiben. Den Bokeler Sportverein unterstützte Gerd in seiner Jugend als Torhüter und später als Freund und Gönner. Die Leidenschaft Fußball begleitete ihn ein Leben lang, so war er treuer Fan und Mitglied des FC Bayern München. „Seine humorvolle Art auch ernste Themen anzugehen wird fehlen. Mit Gerd verlässt uns ein Original, das eine große Lücke hinterlassen wird. Die Bokeler Bürger und Vereine werden dich vermissen und immer in Erinnerung behalten“, heißt es im Nachruf der Schützen.