Apotheker streiken für bessere Arbeitsbedingungen

Städtische Apotheken bleiben am 14. Juni geschlossen – Medikamente besser vorher besorgen

Die Apotheker Dr. Jacek Sakowski (Rotgerische), Ruth Pusch (Antonius), Dr. Bertram Brockschnieder (Antonius), Jan Kleßen (Ma

Rietberg. Die städtischen Apotheken protestieren am bundesweiten Streiktag am 14. Juni für bessere Arbeitsbedingungen in der Branche. Sie fordern den Erhalt einer flächendeckenden Medikamenten-Versorgung der Bevölkerung, mehr Zeit für die Kunden, weniger Bürokratie in der Patientenversorgung und  eine Lieferfähigkeit lebenswichtiger Arzneimittel.

Die Apotheker sehen durch die Politik der Bundesregierung die ordnungsgemäße Versorgung der Bürger massiv gefährdet. Wegen der vielen Lieferengpässe brauchen die Apothekenteams bei ihrer Arbeit möglichst viel Flexibilität, um die Patienten schnell versorgen zu können. Ein Dorn im Auge ist den Teams das Versorgungssystem, was „voller Bürokratie und drohender Strafzahlungen an die Krankenkassen ist“. 

Die Arbeit in der Apotheke sei herausfordernd und brauche viel Fachwissen und Verständnis für die Probleme der Menschen, die Hilfe benötigen. Arzneimittel-Lieferengpässe hätten die Arbeit noch komplizierter gemacht und kosteten Kraft und Zeit. Eine finanzielle Anerkennung für diese Mehrarbeit werde den Apotheken jedoch versagt. Die Apotheker fordern dafür von der Politik eine gerechte Lösung. Ein weiterer Kritikpunkt ist das Honorar der Apotheken, der aus einem Festbetrag besteht, mit dem die laufenden Kosten gedeckt werden sollen.

Dieser Festbetrag sei seit nunmehr zehn Jahren nicht mehr angepasst worden, trotz der zwischenzeitlich immens gestiegenen Kosten. Dies sei nicht mehr nur ungerecht, „sondern inzwischen existenzgefährdend.“

Die Apotheken empfehlen ihren Kunden aufgrund des Streiks, Medikamente vorausschauend an anderen Tagen zu besorgen und Fragen an das Apothekenteam möglichst vor oder nach dem Protesttag zu klären. Die Notversorgung ist an diesem Tag durch Notdienstapotheken gewährleistet.