Verheerender Großbrand zerstörte Handwerksgebäude

Polstermöbel-Manufaktur abgebrannt – 100 Feuerwehrkräfte im nächtlichen Einsatz

Mit zwei Drehleiterfahrzeugen und etlichen Strahlrohren sowie ­Wasserwerfern waren Löscharbeiten nur von außen möglich.
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Rietberg (dg). Gegen 02.20 Uhr in der Nacht zum Sonntag, 13.07. traf die erste Alarmierung bei der Feuerwehr ein. Kleinbrand an der Mastholter Straße 84 lautete die Meldung beim Löschzug Rietberg. Nachdem bei der Kreisleitstelle weitere Brandmeldungen eingingen, lösten die diensthabenden Kameraden Großalarm für die Löschzüge Rietberg und Mastholte aus. Das anfänglich kleine Feuer, Rauchentwicklung am Dach des mittleren Gebäudeteils, hatte sich so vernichtend schnell entwickelt, dass beim Eintreffen der Feuerwehr die Flammen meterhoch in den Nachthimmel loderten. Zur Brandbekämpfung wurden zusätzliche Einheiten angefordert. Löschzug Neuenkirchen, zweite Drehleiter und Tanklöschfahrzeug aus Wiedenbrück sowie ein Atemschutz-Container. Löschwasser kam über lange Strecken aus Hydranten in der Indus­triestraße und Mastholter Straße, nähe Friedhof. 100 Feuerwehrkräfte waren im Einsatz, denn Löscharbeiten waren nur von außen am gesamten Gebäude möglich. Innenangriff ausgeschlossen, ein Betreten aufgrund von Einsturzgefahr zu keinem Zeitpunkt machbar. Gegen 5.00 Uhr war das Feuer unter Kontrolle, aber Glutnester im Dach mussten noch restlos abgelöscht werden. Das DRK war auch vor Ort und versorgte die Helfer mit Getränken und stärkendem Imbiss. Die Schadenshöhe schätzt die Polizei auf rund 500.000 Euro. Zur Ermittlung der Brandursache durch Spezialisten der Kriminalpolizei wurde das Anwesen beschlagnahmt. 

Aktuell ist die Immobilie an eine Polstermöbel-Manufaktur vermietet. Möbelstücke, Material sowie Werkzeuge und Maschinen wurden durch die lodernden Flammen und Löschwasser vernichtet oder stark beschädigt. Bis Anfang der 70er Jahre baute die Eigentümerfamilie Pflug Jahrzehnte lang Möbel in ihrer Tischlerei. Ab 1975 war das Gebäude 35 Jahre Produktionsstätte des Rietberger Stadtanzeigers und des Graphischen Betriebes
Rehling.