Rietberg (dg). Ein Jahr haben sie intensiv geprobt. 23 Ensemble-Mitglieder des Musicals „Stark“, aus der Feder von Regina und Gerd Frerich. Es ist das vierte Werk dieser kreativen Musiker aus Bokel. Zeitkritisch, auffordernd, Mut machend, formen sie den Inhalt. Entdeckt durch sensible Beobachtung im ganz normalen Alltagsleben der heutigen Zeit. Karl, der junge Hauptdarsteller, erlebt die Trennung seiner Eltern. Den Vater als Trinker und eine für ihn nahezu ausweglose Situation, an dem alle Aufgaben hängenbleiben. Zu ihm hält Anni, eine begabte Sängerin und Freundin die ihn verbal aufbaut und Mut zuspricht. Besonders in der Situation als er seinen Wunsch äußert, Ballett-Tänzer zu werden. Es erinnert ihn an das wohlige Familienleben auf dem Bauernhof. Die Mädchen-Clique gründen eine Band und bewerben sich beim Talent-Wettbewerb mit dem Song „Song ich bin stark“. Einer von 13 Titel, die von Frerichs komponiert wurden und den roten Faden in der Handlung bilden. Diese ist in acht Szenenbildern aufgebaut, welche die positive Entwicklung von Karl realistisch präsentieren. Von Mitschülern wird Karl massiv gehänselt als er seine Ballett-Absichten erzählt. So erniedrigt dreht er den Spieß um und prahlt mit Taten wie Autofahren und Rauchen, nur für ein wenig Anerkennung. Das ging schief als die Schüler ihn nach einer Spritztour fragen. Karl outet sich mit Mut und gewonnenem Selbstbewusstsein, und trifft damit auf Verständnis. Schwester Lilly bekennt vor allen anderen mit: „Mein Bruder ist das Größte auf der Welt“, ein Lied was ihn stolz und glücklich macht. Das Musical endet nach rund zwei Stunden mit einer fulminanten Casting-Show und glücklichen Protagonisten. Dickes Kompliment für Aufführung, Inhalt sowie schauspielerische Leistung des gesamten Ensembles.
Fotos: RSA/Rehling
