Mit Leib und Seele für die Rot-Weißen

Das Jahr 2020 hat Jens Grieger mit seiner Gaststätte schwer getroffen

Es ist schon etwas besonderes, wenn ein  Sportverein auf regelmäßige Öffnungszeiten einer Vereinsgaststätte vertrauen kan

Es ist schon etwas besonderes, wenn ein  Sportverein auf regelmäßige Öffnungszeiten einer Vereinsgaststätte vertrauen kann. Jens Grieger zeichnet dafür verantwortlich und bedient seine Gäste. Foto: RSA/Steg

 

Mastholte (hds). Da wird sicher der eine oder andere Sportverein im Stadtgebiet mit neidischem Blick nach Mastholte schauen. Denn dort gibt es ein Vereinsheim gleich am Sportgelände. Haben wir doch auch, werden die anderen Vereine jetzt erwidern. Doch bei den Rot-Weißen Sportlern aus Mastholte öffnen sich normalerweise regelmäßig die Türen im Vereinsheim und laden zum Verweilen und dem Fachsimpeln nicht nur nach einem Spiel ein. 

Dafür sorgt Gastwirt Jens Grieger und das bereits seit dem Jahr 2006. „Das ist im Stadtgebiet schon einzigartig“, sagt Grieger, dessen Herz für den BVB schlägt und er selber in jungen Jahren für die Rot-Weißen Kicker in Mastholte aufgelaufen ist. 

Gleich neben der Eingangstür hängt noch das legendäre Sparfach an der Wand, was vermutlich nur unter der älteren Generation Erinnerungen weckt, aber zum Befüllen noch fleißig genutzt wird.

Etliche Pokale in den Räumen zeugen von erfolgreichen Spielen und Wettkämpfen der Rot-Weißen.

„Hauptberuflich wäre so eine Wirtschaft nicht zu machen“, verrät Jens Grieger, der sein Geld eigentlich als Elektroin-
stallateur verdient. Nach der Arbeit springt er stets schnell unter die Dusche und fährt dann zum Vereinsheim, um dort das kühle Blonde anzuzapfen. „Aufgrund der Corona-Pandemie hatten wir ab März ganze zwölf Wochen geschlossen“, blickt Jens Grieger zurück. „Der Verein steht in diesen schweren Zeiten voll hinter mir und gewährt Unterstützung, wo es nur möglich ist. So ist das große Sommerturnier abgesagt worden und etliche Gesellschaften, die in unseren Räumen hier feiern wollten, mussten leider absagen. Das sind alles Einnahmen, die wegen des Lockdowns weggebrochen sind“, sagt Grieger. 

„Nach der Lockerung der Bestimmungen für den öffentlichen Raum und die Bewirtung in Gaststätten füllt sich der kleine Biergarten und die Tische vor der Theke wieder mit Gästen, natürlich unter  Berücksichtigung der noch bestehenden Auflagen“, so Wirt Grieger. Dort wird sodann wieder diskutiert wo Anfang des Jahres aufgehört wurde, nämlich Fußball, Tabellen und wer macht das Spiel.

Mit Blick zurück auf den Einbruch in das Vereinsheim Ende März gibt Jens Grieger seine Enttäuschung zu erkennen. „Ich habe leider bis heute keine Entschuldigung von den Jugendlichen, die der Tat überführt werden konnten, oder von deren Erziehungsberechtigten zu hören bekommen. Verwüstungen im Heim hatten wir nicht zu beklagen, aber einen Griff in die aufgebrochene Kasse. Ärgerlich. Die entstandenen Schäden sind aber wieder behoben worden.“