Rietberg (dg). Drei Tage Schützenfest in Rietberg, am zweiten August-Wochenende, zählt zu den Höhenpunkten im Vereinskalender. Eigentlich sind es vier, denn am Sonntag vorher starten die Hubertus-Schützen (siehe RSA 1195) auf ihrem Schützenplatz mit dem Kapellen-Sonntag. Der trägt seinen Namen noch aus der Vergangenheit, denn Jahrzehnte lang, bis in die 80er, wurde er als Übungstag an der Johannes-Kapelle gefeiert.
Die Tradition ist halt geblieben, hat sich bewährt, wie so vieles bei diesem Heimatfest. Samstag, 16.00 Uhr Schützenhochamt in der Pfarrkirche. Danach Abholen des Königspaares, diesmal bequem aus dem Nachbarhaus. 19.00 Uhr Großer Zapfenstreich auf dem Festplatz. Nach dem Frühschoppen der Kompanien am Sonntagmittag auf dem Festplatz freuen sich Rietberger und Gäste auf den großen Umzug durch die Innenstadt. Musikkapellen, hunderte uniformierte Hubertus-Schützen, Oberst und Adjutant hoch zu Ross sowie sechs edle Pferdekutschen mit Königspaar und Throngefolge sind sehenswert. Mehr als eine liebevolle Geste ist die Zugpause mit Ständchen am Seniorenheim in der Klosterstraße. Strahlende Gesichter der Bewohner sind ein bleibendes Dankeschön. Zurück auf dem Festplatz folgt die große Parade zu Ehren der Majestäten Maik I. Aufderheide und Annalena I. Schlegaites mit ihrer Throngesellschaft. Jene gilt in diesem Jahr auch zwei Jubel-Königspaaren mit Throngemeinschaft. 40 Jahre Georg Tölle und Helmtrud Baining. 25 Jahre Arnim und Susanne Regenberg. Jungschützen-König wurde im anschließenden Wettbewerb eine Königin. Celina Vennebusch war die Glückliche. Als König wählte die 20-jährige Studentin Patrick Bunger an ihre Seite. Beim Schießen um den König der Könige siegte Holger Hanhardt, Regent 2016 mit Ehefrau Carina. Mit dem Großen Verdienstorden wurde am Sonntag noch Manuel Mertens ausgezeichnet. Ansporn für Montag? Nach ökumenischem Feldgottesdienst, gemeinsamen Frühstück am Montag, marschierten die Hubertus-Schützen gegen 11.45 Uhr zur Vogelstange und ein heißer Wettkampf um den neuen Titel nahm seinen Lauf. Insignien gingen an die Damenkompanie. Seiner Schmuckstücke beraubt, zeigte sich der Schützenvogel störrisch und zäh wie Leder, obwohl aus Holz. Gewehrsalven knallten, akustisch abgelöst vom Platzkonzert des Fanfarenzuges und Rietberger Jäger. Gegen 13.40 Uhr kam der humorgeladene Vorschlag den zähen Vogel abzuschrauben, wurde aber nicht umgesetzt.
Treffer um Treffer setzte Manuel Mertens in die Holzattrappe, bis der Geschäftsführer des eigenen Reiseunternehmens um 13.59 Uhr als neuer König jubelte. Mit seiner Ehefrau Pia sind sie Rietbergs neues, umjubeltes Regentenpaar. Parade am späten Nachmittag und ein rauschender Festball mit Gastvereinen bildeten den Abschluss eines gelungenen Schützenfestes.
Fotos: RSA/Rehling