Neuenkirchen (wis). Die alljährlichen Theaterproduktionen der kfd Neuenkirchen sind ein Garant für gute Laune. Auch in diesem Jahr hat die Theatergruppe der Katholischen Frauengemeinschaft ihr Publikum im gut besuchten Kolpinghaus mit gleich zwei Aufführungen jeweils an zwei Tagen mit einer Nachmittags- und einer Abendvorstellung restlos begeistert. Wie immer wurde ein Stück in Hochdeutsch und eines in Plattdeutsch gespielt.
Im Stück „Kanneinkes un annere Löie“ (Kaninchen und andere Leute) geht eine skrupellose Vermieterin, herrlich dargestellt von Monika Frenz, ziemlich kriminelle Wege, um ihre beiden Mieterinnen Rieke Füchtenschnieder (Marlies Schlüter) und Gesa Meinersi (Regina Ellefredt-Thol) loszuwerden. Dabei spielt der Einbrecher Kalle (Maria Hennerkes), der sich eigentlich schon zur Ruhe gesetzt hat, eine nicht unerhebliche Rolle. Doch auch Rieke geht nicht immer gesetzestreue Wege, um Bedürftigen zu helfen. Gut, dass die beiden den Polizisten Gerd Hansen (Heike Vollmer) auf ihrer Seite haben. Als dann noch die Sängerin Chantalle (Sabine Wiesbrock in einer Doppelrolle) auftaucht, die beim Kaninchenzuchtverein auftreten soll, nehmen die Ereignisse ihren Lauf. Temporeich bietet das kleine Ensemble eine turbulente Komödie in plattdeutscher Sprache. Herrlich, wie Rieke ein Kaninchen durch die Luft schwenkt oder Gesa bei spätabendlichen Turbulenzen ihre Gurkenmaske verputzt. Die humorvollen Dialoge und die verblüffenden Wendungen machen die Aufführung zum Vergnügen.
Nicht weniger amüsant geht es bei der anschließenden Aufführung mit dem Titel „Der Untermieter“ zu. Schon die Eröffnungsszene, wenn die vier Freundinnen Matilda (Gisela Mendink), Frieda (Nicole Figgemeier), Thea (Claudia Richter) und Marta (Brigitte Kammertöns) beim Kaffeekränzchen in Matildas Wohnung zusammensitzen, ist köstlich. Angeregt unterhalten sich die Damen über Matildas neuen Untermieter Herrn Haberbeck (Helga van Pels). Ein Kerl wie aus dem Bilderbuch, Schriftsteller und obendrein ledig und – wie Matilda betont – „seeehr aktiv, wenn ihr versteht was ich meine“. Frieda, die von Nicole Figgemeier herrlich naiv mit Kleinmädchenstimme dargestellt wird, versteht‘s zur Freude des Publikums erst zehn Minuten später. „Ach, ihr meint sexuell aktiiiiv!“. Als Matilda zur Kur fährt, reißen sich die Damen darum, sich um ihre Wohnung und damit auch um den attraktiven Untermieter zu kümmern. Es kommt auch hier zu einigen Missverständnissen und turbulenten Verwicklungen. Voller Wortwitz und sehr unterhaltsam mit ausdrucksstarken Darstellerinnen, die in ihrer jeweiligen Rolle völlig aufgehen. Das Publikum kommt aus dem Lachen nicht raus.
Auch das jeweilige kreative Bühnenbild und die Kostüme verdienen großes Lob. Da passt einfach alles. Für beide Stücke gibt es am Ende viel Applaus. (Fotos: RSA/Wissing)