„Gucken, staunen und schlemmen“, das ist das Motto des Heimatvereins Rietberg am Tag des offenen Denkmals

Am 14. September, dem Tag des offenen Denkmals, öffnet der Rietberger Heimatverein ab 13.00 Uhr seine Türen in der Klosterstr. 3.
Fotos: privat

Rietberg. Es ist für reichlich Abwechslung gesorgt. Um 14.00 Uhr und um 16.00 Uhr startet jeweils eine Besichtigungs-Tour durch das historische Haus, das 1645 von Friedrich Hellewegh erbaut wurde. Dr. Michael Orlob, Ehrenvorsitzender des Heimatvereins, wird die Besucher mit zahlreichen Informationen über das Haus versorgen. Als die Stadt Rietberg 1983 dem Heimatverein das Haus übertragen hat, befand es sich in einem schlechten Zustand. Orlob schreckte das aber nicht ab. Er leitete federführend die Renovierung und packte auch selbst mit an. Deshalb kann er zu jedem Balken und allen Räumen eine Geschichte erzählen. Wer an der Besichtigung teilnehmen möchte, sollte pünktlich um 14.00 Uhr bzw. 16.00 Uhr vor der Eingangstür stehen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Man kann das Heimathaus aber auch auf eigene Faust entdecken. Die „gute Stube“ lässt erahnen, dass sie in früherer Zeit nur an Feiertagen und wenn Besuch kam, genutzt wurde. In der Schlafkammer findet man neben dem Bett auch den Aussteuer-Schrank sowie historische Kleidungsstücke. Alles wurde mit viel Liebe und Sorgfalt zusammengestellt.

Das setzt sich auch im Obergeschoss fort. Dem Heimatverein wurde vor kurzem eine umfangreiche Waagen-Ausstellung übergeben, die jedes Expertenherz höherschlagen lässt. Gleich nebenan arbeiten die Mitglieder der Web-Gruppe an den historischen Webstühlen. Auch sie stehen den Besuchern gerne Rede und Antwort. Im Dachgeschoss kann man ein Sammelsurium an Werkzeugen und Alltagsgegenständen entdecken. Manch ein Besucher wird sich dabei an seine Kindheit erinnern.

Zum Verschnaufen werden im Kaminzimmer Kaffee und frisch gebackene Waffeln angeboten. Anschließend sollte man sich den Garten und die Scheune auf keinen Fall entgehen lassen. In der Scheune wurde eine historische Waschkammer aufgebaut. Außerdem gibt es dort eine Schwarzbrennerei aus den 1940er Jahren. Ursprünglich stand sie auf dem Dachboden eines Hauses an der Rathausstraße. Der ehemalige Besitzer bleibt selbstverständlich anonym.

Auch der Garten lädt zum Verweilen ein. Sehenswert sind die sogenannte Verlobungslaube und ein Epitaph (eine Gedenktafel, die zu Ehren eines Verstorbenen an der Kirchenwand oder im Kirchenboden angebracht wurde). Das Epitaph wurde erst kürzlich von einigen Mitgliedern des Heimatvereins restauriert und ziert jetzt die Gartenmauer. Der Rietberger Künstler Angelo Monitillo sorgt im Rosenbeet für eine gelungene Verbindung zwischen alt und neu. Die Skulptur „Der tanzende Kiepenkerl“, der aus Altmetall entstanden ist, erinnert an die Händler, die in alter Zeit über Land zogen und ihre Waren aus der Kiepe heraus an den Mann brachten.

Und wer dann noch mehr Zeit in Rietberg verbringen möchte, findet beim Vereinetag an der Rathausstraße einen Stand des Heimatvereins Rietberg, der über alle Aktivitäten informiert.