Andreas Sunder mit eindrucksvollem Votum in dritte Amtszeit

Kommunalwahl 2025: Hohe Wahlbeteiligung – 77,84 Prozent für den Bürgermeister – CDU stärkste Fraktion – Neue Parteien im Rat

Rietberg (rdp). Ein strahlender Andreas Sunder, der mit deutlicher Mehrheit von 77,84 Prozent der abgegebenen Stimmen in seine dritte Amtszeit als Bürgermeister von Rietberg geht. Zufriedene Gesichter bei der CDU, die mit 20 Direktmandaten stärkste Fraktion im Rat ist. Grüne und SPD blieben konstant bei der Sitzverteilung. Die FDP hält den Fraktionsstatus. Und mit den Parteien Die Linken und AFD gibt es Neulinge.

„Ich bin total überwältigt von dem Ergebnis und sehe ein starkes Signal, was mir die Bürgerschaft gegeben hat“, freute sich Andreas Sunder bei der Wahllobby im Ratssaal des Alten Gymnasiums über seine Wiederwahl. Sein Dank galt allen Unterstützern. Allen voran seiner Familie, die den erstmals als parteilos angetretenen Sunder auch im Wahlkampf eine wichtige Hilfe waren. „Ich freue mich darauf, mit dem Team im Rathaus weiter zusammenarbeiten zu können.“

Auch im Freudenjubel bedankte sich Andreas Sunder bei den über 240 Wahlhelfern und allen Kandidaten und Kandidatinnen, die sich in Rietberg zur Wahl gestellt haben: „Ein gutes Zeichen für eine starke Demokratie.“ Auch über den Herausforderer um das Bürgermeisteramt sei er froh gewesen. „Obwohl wir es uns nicht immer leicht gemacht haben, habe Marco Talarico bewiesen, dass er ein überzeugter Demokrat sei. Wir werden sicherlich weiterhin konstruktiv zusammenarbeiten“; so Sunder.

Marco Talarico (CDU) war dann auch der erste Gratulant, der ein geteiltes Fazit seiner Bewerbung zog. „Ich hätte mir schon ein paar Prozente mehr erhofft, somit gibt es schon eine Enttäuschung“, so Talarico, der auch auf den Vorteil des Amtsbonus von Sunder verwies. Dennoch blickt Talarico auf einen „ordentlichen Wahlkampf mit seinem Team“ zurück und freute sich über neue Formate wie „Espresso-Bus“ oder „“Döner-Talk“, die gut angekommen seien.

Er dürfte wohl – nach den ersten Bekundungen – an der Spitze der dann stärksten Fraktion im Rat – der CDU – bleiben. „Wir sind mit dem Ausgang der Ratswahl sehr zufrieden, konnten uns sogar noch verbessern“, zog Vorsitzender Dr. Christian Brockschnieder eine erste Bilanz. 20 von 22 Wahlkreisen gingen im Direktmandat an die CDU. Die beiden weiteren Direktmandate holte die UWG. Die 44 Sitze – aufgeteilt über die Reservelisten – verteilen sich nun auf sieben Parteien. Wie sich dann Mehrheiten finden? Auch für Andreas Sunder, der im Wahlkampf auf die Unterstützung von UWG, Grüne und SPD setzen durfte, warten dann neue Herausforderungen.

Beigeordneter Florian Kapp, der als Wahlleiter in Rietberg, die Wahllobby moderierte, hielt die zahlreichen Gäste mit stetigen Informationen auf dem Laufenden. Zuerst liefen die Ergebnisse zur Landratswahl, dann für den Kreistag und schließlich in Rietberg mit besonderer Spannung erwartet: Bürgermeisterwahl und Ratsvertretungen. Bereits nach etwa der Hälfe der Stimmenauszählung war klar, dass Andreas Sunder in seine dritte Amtszeit gehen kann.

Die konstituierende Sitzung des neuen Rates findet Anfang November statt. Bis dahin werden aber noch Ausschusssitzungen und eine Ratssitzung stattfinden – mit der „alten“ Besetzung. Zu der werden dann verdiente Kommunalpolitiker nicht mehr gehören: Diana Kochtokrax (CDU) scheidet aus, weil sie in ihren Wahlkreis kein Direktmandat holen konnte. Tanja Dresselhaus (UWG) vertritt Rietberg „nur“ noch im Kreistag, Dr. Ute Buchheim (UWG) kandidierte nicht mehr. Auch SPD-Urgestein Gerd Muhle ist nicht mehr vertreten.

Mit dem klaren Votum für Bürgermeister Andreas Sunder zeigte sich die UWG zufrieden. Denn seine Kandidatur hatte die Unabhängige Wählergemeinschaft unterstützt. Bei den Direktkandidaten konnten nur zwei UWGler durchkommen. Manfred Habig (Varensell) freute sich über seine 42 Prozent schon während der Wahllobby. Während Andreas Kofur – wie gewohnt – zur Wahlparty ins Bürgerhaus Druffel eingeladen hatte. Seine 77 Prozent sind ein großartiges Statement.

„Auf den letzten Drücker konnten wir den Fraktionsstatus – mit zwei Sitzen – halten“, atmete FDP-Chef Ralph Böwingloh noch am Wahlabend durch und sah damit die vorrangige Zielsetzung erfüllt. „Ich freue mich vor allem, dass sich unsere jungen Leute gut verkauft haben.“

„Das Ergebnis für die SPD in Rietberg ist kein Grund zum Jubeln, aber wir konnten unsere drei Mandate halten und das war unser Ziel“, fasste Ruth Schrewe (SPD) zusammen. Drei Sitze behält die SPD, davon ein neues Gesicht. „Wir freuen uns, dass wir mit einem neuen Ratsmitglied in den neuen Rat einziehen und auf neue Ideen und Perspektiven. Wir hoffen natürlich auf eine gute Zusammenarbeit im neuen Rat mit den neu vertretenen Parteien und den ‚alten‘ Parteien. Es bleibt spannend.“

„Mit vier Sitzen ziehen wir erneut als drittstärkste Kraft in den Rat der Stadt Rietberg ein. Zugleich müssen wir selbstkritisch feststellen, dass wir Stimmen verloren haben“, so Rabea Beckert (Grüne), die glaubt, dass es für die Kernthemen Klimaschutz und Anpassungsmaßnahmen diesmal in Rietberg weniger Rückendeckung gab. „Obwohl wir als Ortsverband in den vergangenen Monaten einige neue Mitglieder begrüßen durften, haben wir es nicht geschafft, auf kommunaler Ebene gegen den Landestrend, Menschen für unsere lokalen Inhalte vor Ort zu mobilisieren.“ Weiter ergänzt Beckert: „Erstmals ziehen auch zwei neue Parteien in das Gremium ein. Welche Mehrheiten sich dadurch in Zukunft ergeben, bleibt abzuwarten. Für uns als Bündnis 90/Die Grünen ist jedoch klar: Mit einer gesichert rechtsextremen Partei wird es keine Zusammenarbeit geben.“

„Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis der Kommunalwahl und dem Einzug von zwei Mandaten in den Stadtrat. Dass wir – trotz unserer erst im Juni erfolgten Gründung – direkt alle Wahlbezirke besetzen und so ein starkes Zeichen setzen konnten, werten wir als großen Erfolg“, haben Die Linken und ihre Sprecherin Alica Buchwald Grund zum Jubeln. „Unser Wahlkampf war sehr dynamisch und geprägt vom direkten Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. Mit Manuel Perissinotto und Zeki Altunay werden wir die Anliegen der Menschen aus Rietberg konsequent in den Stadtrat tragen. Als konsequente Antifaschisten freuen wir uns über das schlechte Abschneiden der AfD bei der Ratswahl in Rietberg und werden auch in Zukunft alles tun, um diese Partei zu bekämpfen.“

 

Die Kommunalwahl in Zahlen:

Ratswahl: CDU (45,95 %/20 Sitze), UWG (28,02/12), Grüne (8,03/4), SPD (7,54/3), FDP (3,42/2), Die Linke (4,27/2), AFD (2,77/1). Somit sind im Rat 44 Sitze vergeben.

Wahlbeteiligung: 61,41 Prozent. Insgesamt 14.520 gültige Stimmen, 307 ungültige Stimmen.

Bürgermeisterwahl: Andreas Sunder (77,84 %), Marco Talarico (22,16 %). 14.638 gültige Stimmen, 248 ungültige Stimmen.