Heiße Schlacht um Königswürde bei Hubertus-Schützen

Feuerwehr Hauptbrandmeister Günter Settertobulte entschied das Vogelschießen für sich

Die Thronpaare 2025/26 (v.l.): Dirk und Claudia Settertobulte, Daniel und Steffi Erb, Detlef und Steffi Stukemeier, Mario und

Neuenkirchen (dg). Spannender hätte er kaum sein können, der Wettkampf um die neue Regentschaft – Höhepunkt des Jahresfestes der St. Hubertus Schützenbruderschaft im Wapeldorf. Der prächtige Holzadler, eine Kreation von Hubert Breitling und Rainer Steffenfauseweh, thronte gegen 12.50 Uhr noch unversehrt in luftiger Höhe. Bis dahin hatte die Schützengesellschaft noch Programm mit Gottesdienst in der Pfarrkirche und Frühstück im Festzelt. So gestärkt marschierten hunderte Schützen, angeführt vom Westerwieher Musikverein, zielsicher zur Vogelstange.

Bei prächtigem Sommerwetter, großem Besucherandrang eröffnet das noch amtierende Königspaar Roland und Nicole Wördekemper den unterhaltsamen Schießreigen. In langer Schlange hofften die aktiven Schützen zunächst, sich mit einem Quentchen Glück eine der bunten Insignien zu sichern. Auf dem Foto sind die stolzen Hubertus-Schützen in Siegerpose. Nach Raub der Insignien wechselten die Schießmeister Heinz Schemhaus, Matthias Voßhenrich unterstützt von Marina Hansmeier das Kaliber. 16 mm lagen jetzt im Büchsenlauf und zeigten krachend ihre Wirkung. Doch der bunte Hubertusvogel war widerspenstig und zäh. Begleitet von Gesang und Blasmusik der Musikfreunde sowie einer humorgeladenen Moderation von Wolfgang Hesse, verfolgten gut gelaunte Besucher Treffer für Treffer auf einer digitalen Großbildwand. Zeigten sich amüsiert, als Hesse in seiner unnachahmlichen Art die Westerwieher Musikfreunde als Spielmannszug ansagte. Lauten Verbal-Prostest der Musikanten konterte er schlagfertig mit „Ach nee, Fanfarenzug“. Diese fröhliche, lockere Stimmung prägte die Wettkampf-Atmosphäre auf dem Schützenplatz. Nachdem des Vogels Flügel zu Boden segelten – Kay Settertobulte den linken, Andreas Venker den rechten – wurde es plötzlich ernst. Zwei Königskandidaten kamen aus der Deckung und zerspanten das Objekt der Begierde. Kai Grönebaum im Wettstreit mit Günter Settertobulte. 

Schützenbrüder und Feuerwehrkameraden hingen am begehrten Titel und der Vogel locker an der Schraube. Jeder Schuss konnte jetzt der erhoffte Treffer sein. Knisternde Spannung lag in der Luft über der Wapelwiese. Als die 454. Kugel den Vogelrumpf final spaltete und der Adler fiel, brach ein Riesenjubel aus. Um 14.30 Uhr streckte Günter Settertobulte, sichtbar emotionsgeladen, seine Arme siegreich gen Himmel. „Wir haben einen neuen Schützenkönig“, tönte es über den Platz. Gratulanten belagerten seine Majestät noch unter der Vogelstange. Unter ihnen die Söhne und Ehefrau Marion, die ihren Günter als neue Königin aufs allerherzlichste beglückwünschte. Im Festzelt, folgte bei Stimmung am Siedepunkt die Krönungszeremonie der neuen Regenten. Rührend die Freude bei Anni und Reinold Settertobulte, des Königs Eltern. Der Sonntag endete mit DJ-Party im Zelt. 

Samstag stand noch ganz im Zeichen des amtierenden Königspaares Roland und Nicole Wördekemper mit ihrer feierfreudigen Throngesellschaft. Huldigung auf dem Festplatz, Fahnenschwenker, Ehrungen, Festball am Abend. Mit Vogelschießen bei den Jungschützen, hatte der Samstag einen weiteren Höhepunkt. Gekrönt wurde nach 245 Bleiladungen eine junge, strahlende Königin. Jana Ströker (19), Lehramts-Studentin, wählte zu ihrem Prinz Leo Niermann (19), Auszubildender im Pflegeberuf. Die charmante Damen-Kompanie mit 103 Damen feiert in diesem Jahr ihren 40. Geburtstag. 

Ehrungen gehören zu jedem Schützenfest. Christian Gerks wurde mit einer Hubertusmedaille ausgezeichnet. Orden auch für langjährige Mitgliedschaften. Am Montagnachmittag feiern die Neuenkirchener Schützen weiter. Zum Programm gehören unter anderem Großer Zapfenstreich am Ehrenmal, Marsch zum Schützenplatz, Huldigung des neuen Königspaares mit Throngefolge. Doch die fiel unter freiem Himmel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Kurz vor einem Gewitter-Wolkenbruch schafften es die Marschteilnehmer, zwar schon etwas feucht, ins rettende Festzelt. Das Programm war dann hier alternativ. Der Abend und das Schützenfest endeten mit Gastvereinen und einer rauschenden Ballnacht.