Mastholte (dg). Großer Festumzug bei Hitzerekord am Sonntag. Hohe Auszeichnungen für treue, verdiente Schützen. Ein prickelndes, spannendes Vogelschießen um die Königswürde und weitere Überraschungen bei einem wieder tollen Fest der St.-Jakobus-Schützenbruderschaft. Das hatte seinen Höhepunkt am Montagmittag. Mit dem 487. Schuss holte Michael Kleinehakenkamp um 13.03 Uhr die Reste des einst so prächtigen Holzadlers aus dem Kugelfang und ließ den Emotionen freien Lauf. Im Herzschlagfinale, was sich der 47-jährige Tambourmajor des Spielmannszuges mit Christian Löhner lieferte, hätte jeder Schuss zum Ende hin königlich sein können. Doch die hölzerne Vogelattrappe zeigte sich zäh. Drehte sich ruckweise im Uhrzeigersinn, bis er kopfüber an der Schraube hing. Lautstark fieberten die Besucher bei jedem Büchsenknall mit und brachen beim letzten Flug der begehrten Trophäe in befreienden Jubel aus. Gratulanten eilten zur Vogelstange, schulterten bald den neuen Regenten und zogen im Triumphmarsch durch applaudierende Besucherreihen zu Marschmusikklängen ins Festzelt. „Wir haben einen neuen Schützenkönig, Michael II. Kleinehakenkamp“, tönte es über den Festplatz. Zur Königin an seiner Seite wählte Majestät Michael seine charmante Ehefrau Carolin. Sektkorken knallten als beide von der noch amtierenden Throngesellschaft herzlich gefeiert wurden.
Michael Kleinehakenkamp König nach dem 487. Schuss
Am Nachmittag gegen 17.00 Uhr folgte die Krönungszeremonie vor der Kirche. Erste Kutschfahrt zum Festplatz und Mittelpunkt beim Festball. Überraschungen hatten die Jakobusschützen weitere im Köcher. Samstag folgten nach Aufsetzen des Vogels umfangreiche Ehrungen. Motto: „Heavy metal“, oder frei übersetzt mit Augenzwinkern es gab „Schwer was an Metall“. Rund 100 Auszeichnungen in Form von Vereinsjubelorden für 40- und 50-jährige Schützentreue, treue Dienste sowie Silberne Verdienstkreuze erfreuten die Geehrten. Jeder Orden ist eine Anerkennung für individuelle Schützenaktivität in der Bruderschaft, lobte Brudermeister Ahrens. Traditionell Großer Zapfenstreich mit anschließendem kameradschaftlichen Beisammensein schlossen das Programm des ersten Tages. Schützenhochamt am Sonntagmorgen, Festumzug am Nachmittag bilden den Start am zweiten Tag. Überraschung hier Rekordhitze bei 34 Grad. Marscherleichterung für 500 Grünröcke und Kompliment an alle Musikkapellen, die bei den ungewöhnlichen Bedingungen diszipliniert aufspielten. Nach dem Umzug weitere Überraschungen für zwei Jakobusschützen. Sebastianus-Ehrenkreuz für Markus Münstermann. Seit 40 Jahren erfolgreicher Sportschütze und verantwortlich im Abteilungsvorstand. Das Ehren-Kreuz übereichten Stefan Wellerdiek (Bezirksbundesmeister) gemeinsam mit Mario Kleinemeier (Diözesanbundesmeister). Weit über die Grenzen von Mastholte ist Gerd Stöppel in der Schützenwelt bekannt und beliebt. Deshalb war es für Bundesschützenmeister Franz Heinrichsmeier eine Freude, den General mit einem seltenen Orden auszuzeichnen. „Goldener Stern zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz“. Nach der Laudatio ist es sicher nicht übertrieben wenn man titelt: „Ein Stern, der seinen Namen trägt“.
Es braucht wohl zwei Schützenleben, um das zu realisieren, was Gerd Stöppel erreicht hat, im Verein, Bezirk und Bund. Sichtlich gerührt danke er mit: „Ich trage diese Auszeichnung für Euch, für jeden Einzelnen von Euch“! Norbert und Christel Laumeier waren vor 25 Jahren Königspaar der Bruderschaft und mit Jubelorden bedankt. Orden auch für Rosi Wild, Jubelkönigin vor 40 Jahren. 60 Jahre im Verein sind Heinz Borgmeier, Hermann Lübbert, Heinz Driftmeier, Gerd Stöppel, Friedrich Holtkötter. Orden zieren ihre Uniform. Beim Wettkampf König-der-Jungschützen-Könige wurde es am Sonntag noch einmal spannend. Den Titel holte sich Ralf Strotkötter mit dem 320. Schuss.