100 Jahre Vereine in Freundschaft den Marsch geblasen

Rietberger Jäger feiern mit großer Gästeschar ihr stolzes 100-jähriges Kapellen-Jubiläum

38 aktive Musikerinnen und Musiker im Jubiläumsjahr (v.l.): 
1. Reihe: Dieter Lindner, Priska Brockschnieder, Laura Niehüse

Rietberg (dg). Sie sind bekannt, beliebt und immer taktvoll, denn Musik ist ihre Leidenschaft und das seit einem Jahrhundert. Zur Geburtstagsfeier am 8. August haben sie eingeladen, „Die Rietberger Jäger“, älteste Blaskapelle in der Emsmetropole. Am Freitagabend vor dem Rietberger Schützenfest kamen über 400 Gäste ins Festzelt auf dem Schützenplatz. Eine Geste Jahrzehnte langer freundschaftlicher Verbundenheit. Zwölf Musikeinheiten, zwei Chöre, fünf Schützenvereine, Karnevalisten aus Rietberg und Wiedenbrück (KG Helü), sowie Ehrenmitglieder, Ehemalige und Freunde zählten zu den Gratulanten. 

Unter ihnen Manfred Habig, Rietbergs stv. Bürgermeister, Ralf Brinkhaus (MdB) und Pfarrer Andreas Zander. Bei den Schützen, Karnevalisten und kirchlichen Prozessionen sind und waren die Jäger beliebte, verlässliche musikalische Begleiter. Eine Musikgemeinschaft mit wechselvoller Geschichte. 100 Jahre Musik, Freundschaft, Engagement und motivierendes Vereinsleben, standen im Mittelpunkt des sehr gelungenen Kommers­abends. Durch das unterhaltsame Jubiläums-Programm führte ein ebenso unterhaltsames Moderatoren-Trio, Lena Menze, Robin Albert, Jens Kammermann, aktive Mitglieder im Blasorchester. Sie trafen gleich den richtigen Ton, begrüßten in ihrer herzlichen Art die Gäste, freuten sich über die große Präsens im Festzelt, die musikalische Schaltzentrale mit den Heide Musikanten, unter Leitung von Ingo Jürgens sowie DJ Matze. Manfred Habig, stv. Bürgermeister, lobte in seinem Grußwort das jahrelange Engagement aller im Musikverein. „Die Stadt Rietberg ist stolz darauf und kann sich glücklich schätzen, einen so lebendigen und engagierten Verein in ihrer Mitte zu wissen. Ich danke allen für das, was sie im Laufe der Jahre erreicht haben“. „Ist ein Leben ohne Rietberger Jäger möglich?“, fragte Ralf Brinkhaus ultimativ in seinem Grußwort. „Ja, aber sinnlos“., seine Antwort. Sie wurden kräftig gelobt, die lebensfrohen Musikanten. So auch von Oberst Raimund Craes, vom befreundeten Schützenverein aus Overhagen. „Mit der Qualität eurer Musik seid ihr nicht einfach eine Blaskapelle – ihr seid Teil des Schützenfestes“. Spontan gingen die Gläser hoch und 400 Kehlen stimmten ein Prosit an. Ausdruck einer feierfreudigen Atmosphäre. In die hinein erzählten Ludger Oesterwiemann, Bodo Nittka und Andreas Göke Geschichte und Geschichten aus 100 Jahren Vereinsentwicklung. Parallel zur Stadtkapelle gründete Stefan Nolte 1948 die Rietberger Jäger, die weiter existierten. 1952 gründeten sich die Bokeler Musikfreunde. Beide Blaskapellen hatten ihren Platz im Veranstaltungs-Kalender der Region. Bei Bedarf, der mit den Jahren wuchs, spielten Musiker in beiden Vereinen. 1969 beschlossen die Mitglieder eine Verschmelzung, aufgrund dünner werdender Personaldecken. Seither spielt ein Musikverein unter zwei Namen erkennbar an der Kopfbedeckung. Bokel Mütze, Rietberg Hut. Lustige Anekdoten eines humorgeprägten Vereinslebens unterhielten das Publikum. In Erinnerung erschien die erfolgreiche Zeit der Bigband. Tim Peterhanwahr sprach über die aufbauende Nachwuchsarbeit. Dann wurde gefeiert und die Fete endete in den frühen Morgenstunden ohne zu vergessen, dass hinter der 100-Jahrfeier ein kreatives Orga-Team monatelang vorbereitet hat.  

Fotos: RSA / Rehling (7) Archiv Rietberger Jäger (3)